Große Transformation

Studieren für die Große Transformation

Große Transformation und Nachhaltige Raumentwicklung in der Ausbildung zukünftiger kommunaler und regionaler Praktiker:innen

Untersuchung im Auftrag des FRU

Ausgangssituation

Die Große Transformation (GT) und eine Nachhaltige Raumentwicklung (NRE) können nur umgesetzt werden, wenn Mitwirkende in den Verwaltungen und Aktive der Zivilgesellschaft mit Erfordernissen des Wandels sowie möglichen Vorgehensweisen und Hindernissen inter- und transdisziplinären sowie transformativen Handelns mit dem Ziel einer nachhaltigen Raumentwicklung vertraut sind.

Es ist zielführend, auch die zukünftigen Akteure – die heutigen Studierenden einschlägiger Studiengänge – durch die Lehre an ihren Hochschulen im Sinne einer „Bildung für Transformation“ auf die Durchführung von GT und NRE vorzubereiten. Da bisher v.a. Anforderungen an die Forschung für GT und Nachhaltige Entwicklung benannt wurden, besteht in Bezug auf die Hochschullehre zu Theorie, Methodik und Umsetzung von GT und NRE ein Forschungsdefizit.

Ziele der Untersuchung

Die Untersuchung möchte dazu beitragen, diese Forschungslücke zu schließen, indem sie Kriterien für eine Hochschullehre erarbeitet, die einen Beitrag zur GT und NRE leisten will. Darüber hinaus soll eruiert werden, inwieweit diese Kriterien bereits in der Lehrpraxis ausgewählter Studiengänge umgesetzt werden. Studiengänge der Raumplanung aller Ebenen (einschließlich Stadtplanung), Landschaftsplanung und Geographie (soweit sie sich mit Raumentwicklung befassen) sowie Studiengänge für Transformationswissenschaften sollen hinsichtlich ihres Beitrags zu GT und NRE untersucht werden.

Die Ergebnisse sollen den Verantwortlichen für die Gestaltung der Studienangebote einen Überblick über die Thematik bieten und einen Vergleich mit anderen Lehrangeboten ermöglichen. Das Aufzeigen guter Beispiele soll helfen, das eigene Curriculum im Hinblick auf die Durchführung der GT und NRE fortzuentwickeln.

Bearbeitung

Auftragnehmerin für die Bearbeitung der Studie ist Frau Dr. Madeleine Wagner vom KIT (Karlsruher Institut für Technologie). Das Projekt wird von U. Weiland und J. Knieling aus dem FRU-Vorstand betreut. Die Studie ist zweitgeteilt; im Folgenden wird auf Teil I eingegangen.

Das Projekt wird von einem Wissenschaftlichen Beirat beraten, dessen Mitglieder als Professor:innen, Mittelbauer:innen, Praktiker:innen und Studierenden-Vertreter:innen ihre Erfahrungen mit und Perspektiven auf Große Transformation und Nachhaltige Raumentwicklung einbringen. Die Zusammensetzung des Beirats ermöglicht eine Abstimmung mit dem ASAP[1]-Arbeitskreis Transformative Lehre.

Bei der ersten Beiratssitzung am 21.03.2023 wurden erste Ergebnisse vorgestellt und das weitere Vorgehen besprochen. Arbeitsgruppe und Beirat verständigten sich auf Definitionen grundlegender Begriffe und Konzepte. Bei der Auswahl der zu untersuchenden Studiengänge soll auf Vielfalt statt auf Vollständigkeit v.a. bei den Planungsstudiengängen geachtet werden, da die Studie einen qualitativen Ansatz verfolge und es auf das Aufzeigen innovativer Ideen ankomme. Bei den Lehr- und Lernformen sollen neue Methoden wie Design Thinking und Service Learning berücksichtigt und bei allen inhaltlichen Analyseschwerpunkten der Bezug zum Menschen herausgearbeitet werden. Wissensformen sollen in System-, Ziel- und Transformationswissen untergliedert werden. Da sich die Aufgaben und Rollen der Planer:innen bereits in der Vergangenheit verändert haben und mit Fortschreiten der Großen Transformation auch weiter verändern werden, soll auch dies zum Gegenstand der weiteren Untersuchung gemacht werden.

Teil I der Studie soll bis zum Jahresende abgeschlossen sein, und ihre Ergebnisse sollen Anfang kommenden Jahres veröffentlicht werden. In Teil II sind vertiefende Interviews und die Ableitung von Empfehlungen vorgesehen.


[1] Akkreditierungsverbund für Studiengänge der Architektur und Planung