Mentoring Jahrgang 2025

Neuer Mentoring-Jahrgang 2025 gestartet

Im Jahr 2025 startete wieder ein neuer Mentoring-Jahrgang des FRU mit sechs Tandems. Die Tandems setzen sich aus Personen zusammen, die in der Praxis und in der Wissenschaft tätig sind. Einige sind aber auch in beiden Bereichen aktiv oder haben zwischen Praxis und Wissenschaft gewechselt, sodass sie beide Seiten kennen.

Zu Beginn des Jahres 2025 informierte Frau Dr. Bissinger die Mentorinnen und die Mentees in einer Online-Einführung über Ziele, Aufgaben und Ausgestaltung eines Mentorings und über die jeweiligen Rollen von Mentorin und Mentee. Die Einführung eröffnete die Möglichkeit zum Austausch der Mentees und Mentorinnen untereinander.

Am 31.03.2025 findet dann das offizielle Auftakttreffen des Mentoring-Jahrgangs 2025 in der ARL-Geschäftsstelle statt. Die Veranstaltung wird von Dr. Lena Greinke vom FRU-Vorstand moderiert; für die ARL nimmt Dr. Britta Bockhorn teil.

Folgende Tandems bilden den Mentoring-Jahrgang 2025:

MenteesMentorinnen
Lea Hilt, Stadtplanerin, Bundesstadt BonnDr.-Ing. Corinna Clemens, Baubürgermeisterin Sindelfingen
Tatjana Veith, Philipps Universität Marburg & Klimaschutzbeauftragte der Universitätsstadt MarburgProf. Dr. Christine Fürst, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Fachgebiet Nachhaltige Landschaftsentwicklung
Johanna Kliegel, Stadt Göttingen, WohnraumagenturDr.-Ing. Monika Meyer, Institut Wohnen und Umwelt (IWU), Darmstadt
Marie Mense, Urbane Liga und energielenker projects GmbH, HamburgProf. Dr. Petra Schneider, Hochschule Magdeburg-Stendal Fachbereich Wasser, Umwelt, Bau und Sicherheit, Lehrstuhl für Internationale Wasserwirtschaft
Franziska Kreszentia Beck, Justus-Liebig-Universität, GießenProf. Dr. Susanne Frank, Technische Universität Dortmund, Fachgebiet Stadt- und Regionalsoziologie
Ann-Kathrin Eichholz, Hochschule Osnabrück und Technische Universität DresdenProf. Dr. Gesa Geißler, Technische Universität Berlin, Fachgebiet Umweltprüfungen

Vorstellung der Mentees und Mentorinnen

Im Folgenden werden die Tandems in der oben willkürlich gewählten Reihenfolge dargestellt. Dabei gehen die Teilnehmerinnen unter anderem auf ihre aktuelle Situation und ihren Erwartungen an das Mentoring-Programm ein. Zudem skizzieren einige ihren Berufsweg und förderliche Faktoren sowie ihre jetzige Tätigkeit.

Lea Hilt (Mentee von Frau Clemens) hat Geographie (B. Sc.) an der Universität Bonn und anschließend Raumplanung (M. Sc.) an der TU Dortmund studiert. Nach studentischen Tätigkeiten in verschiedenen Forschungseinrichtungen hat sie sich zunächst für einen Berufseinstieg in die Planungspraxis entschieden. Seit über zwei Jahren arbeitet sie als Stadtplanerin in der öffentlichen Verwaltung an interdisziplinären Planungsthemen, die eine Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren und Fachbereichen erfordern. Mithilfe des Mentoring-Programms möchte sie neue Strategien für ihre berufliche Weiterentwicklung erarbeiten, unter anderem auch ihre Rolle als Stadtplanerin reflektieren und erörtern, inwiefern eine Führungsposition für sie in Frage kommt. Sie freut sich auf den Austausch zwischen Wissenschaft und Planungspraxis und darauf, neue Netzwerke kennenzulernen.

Tatjana Veith (Mentee von Frau Fürst) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Geographie in der AG nachhaltige Transformationsforschung der Philipps Universität Marburg. Sie promoviert im Themenfeld lokale Klimagovernance mit einem Fokus auf transformativen Kapazitäten. Vor zwei Jahren habe ich meine Promotion begonnen, die jedoch durch Mutterschaft und Elternzeit unterbrochen wurde. Bisher fehlen mir „wissenschaftsrelevante“ Erfolge, und ich habe noch kein wissenschaftliches Paper abgeschlossen. Obwohl ich mein Thema spannend finde und die inhaltliche Verbindung zu meiner Teilzeittätigkeit im Bereich Klimaschutz in der Stadtverwaltung schätze, fehlt mir oft das nötige Selbstbewusstsein und die Motivation, meine Pläne in die Tat umzusetzen. Hier erhoffe ich mir durch den Austausch mit meiner Mentorin neue Impulse und Motivation, um weiterzumachen. Besonders wertvoll finde ich dabei auch die Möglichkeit, Einblicke in mögliche berufliche Perspektiven nach der Promotion zu gewinnen. Profilschärfung und Karriereplanung sind daher ebenso wichtig für mich wie eine konkrete Meilensteinplanung im Zusammenhang mit meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, herauszufinden, wo ich in fünf Jahren stehen möchte.

Johanna Kliegel (Mentee von Frau Meyer) ist nach einem Studium der Geographie und der Nachhaltigkeitswissenschaften seit fünf Jahren im Bereich der nachhaltigen Stadtentwicklung tätig. Sie beschäftigt sich mit der kommunalen Förderung suffizienter Wohnformen und sucht dabei auch den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis. Das Mentoring-Programm möchte sie nutzen, um mehr Klarheit für die eigene berufliche Zukunft zu entwickeln, sich mit Anderen über den Umgang mit beruflichen Herausforderungen auszutauschen und ihr Netzwerk zu erweitern.

Marie Mense (Mentee von Frau Schneider) hat Geographie in Münster und Mexiko sowie Urban Design in Hamburg und Wien studiert. Bereits während des Studiums arbeitete sie in der kommunalen Beratung zur Klimaanpassung und Beteiligung. Mittlerweile ist sie als Projektleiterin beim Büro Energielenker tätig. Darüber hinaus engagiert sie sich ehrenamtlich bei der Urbanen Liga – einem Netzwerk junger Stadtmacher*innen, initiiert vom Bundesbauministerium und BBSR, und bringt dort ihre Expertise im Bereich koproduktiver Klimaanpassung und feministischer Stadtentwicklung ein. Mit der Teilnahme am Mentoring-Programm möchte sie sich persönlich wie fachlich weiterentwickeln, um als junge Führungskraft die klimagerechte Stadtentwicklung voranzutreiben. Sie wünscht sich praktische Tipps für ihren Arbeitsalltag (z.B. Konfliktmanagement) und möchte ihre berufliche Situation reflektieren sowie weitere Berufswege erörtern. Dabei freut sie sich auf den Erfahrungsaustausch mit den anderen Mentees und ihrer Mentorin.

Franziska Kreszentia Beck (Mentee von Frau Frank) hat nach mehrjähriger beruflicher Erfahrungen in der Architektur und Wissenskommunikation seit einem Jahr eine Promotionsstelle in einem DFG geförderten Projekt an der Justus-Liebig-Universität Giessen. Das Mentorin möchte sie dafür nutzen ihre fachlichen und sozialen Kompetenzen zu stärken und Grundsteine für einen langfristigen beruflichen Werdegang im wissenschaftlichen Umfeld zu legen. Dabei freut sie sich besonders auf den Austausch mit und Unterstützung von Frauen mit ähnlichen Erfahrungen und Herausforderungen.

Ann-Kathrin Eichholz (Mentee von Frau Geißler) hat nach ihrem Studium der Landschaftsarchitektur und Regionalentwicklung einige Jahre wertvolle Erfahrungen in Forschungsprojekten im Bereich der Bauleitplanung an der Hochschule Osnabrück gesammelt. Seit 2022 hat sie eine Promotionsstelle an der Hochschule Osnabrück in Kooperation mit der TU Dresden, die sie voraussichtlich 2026 abschließen wird. Im Laufe des Mentoring-Programms steht sie damit möglicherweise vor wichtigen beruflichen Veränderungen, da sie einen Jobwechsel nicht ausschließt. Sie erhofft sich durch das Mentoring daher wertvolle Einblicke in unterschiedliche Berufslaufbahnen und Unterstützung bei der Gestaltung ihres künftigen Karrierewegs. Eine zentrale Frage dabei ist, ob sie ihre Karriere weiterhin in der Wissenschaft verfolgen oder künftig praktische Erfahrungen in der Privatwirtschaft sammeln möchte. Den Erfahrungsaustausch mit ihrer Mentorin und den Mentees betrachtet sie als förderliche Faktoren für ihre persönliche und berufliche Weiterentwicklung.

Corinna Clemens (Mentorin von Frau Hilt) studierte Landschafts- und Freiraumplanerin (Universität Hannover) und promovierte danach an der RWTH Aachen im Rahmen eines DFG-Promotionsstipendiums in einem Graduiertenkolleg. Seit 25 Jahren arbeitet sie in der Stadtentwicklung – nach rund 12 Jahren als Planerin und stellvertretende Geschäftsführerin eines interkommunalen Zweckverbandes (Konversion Flugfeld Böblingen/Sindelfingen) leitet sie seit 13 Jahren als Baubürgermeisterin das Dezernat Stadtentwicklung, Klimaschutz und Bauen der Stadt Sindelfingen, ist also zuständig für Tief- und Hochbau, Stadtplanung, Vermessung, Baurecht, Bauverwaltung sowie Grün, Umwelt und Klimaschutz und die technischen Zweckverbände. Sie übernimmt gern Verantwortung für Projekte und Menschen und gestaltet Dinge und Prozesse. An ihrem Beruf schätzt sie die Themenvielfalt und das hohe Maß an gesellschaftlicher Relevanz vieler Fragen. Auch den kontinuierlichen Austausch mit Akteuren aus ganz unterschiedlichen Bereichen findet sie inspirierend. Ihre berufliche Laufbahn wurde dadurch befördert, dass sie früh Verantwortung für große Projekte übernehmen konnte – und dadurch, dass sie von „fordernden“ Vorgesetzten und engagierten KollegInnen aus anderen Disziplinen vieles lernen durfte. Auf die Teilnahme am Mentoring-Programm freut sie sich, weil sie der Austausch mit jungen PlanerInnen bereichert und sie im Gegenzug hofft, ihrer Mentee eine taugliche Sparring-Partnerin sein zu können. Heutige Stadtentwicklung ist wie die Stadtgesellschaft ein komplexes Gebilde und als Planende müssen wir eine Vielfalt an Lebenserfahrungen und Perspektiven aktivieren, um miteinander gute Lösungen zu finden.

Christine Fürst (Mentorin von Frau Veith) ist Professorin für Nachhaltige Landschaftsentwicklung und Prorektorin für Forschung, Internationalisierung und Transfer an der Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg. Meine berufliche Laufbahn hat mich vom Studium in Forstwissenschaften mit nachfolgendem Referendiariat und Staatsexamen über langjährige Tätigkeiten als Wissenschaftsmanagerin, die klassische Promotion (Forstwissenschaft) und Habilitation (Landwirtschaft) schließlich in die Geographie geführt. Neugier auf neue Methoden, Akteure und Forschungsfelder waren dabei immer die Motivation, innovative Forschungsfelder zu erschließen und sich in die Gremienarbeit auf Hochschulleitungsebene zu wagen. Der Einfluss von unglaublich positiven Mentor:innen war dabei entscheidend, ebenso die Begeisterung, neue Themen zu erschließen, mit spannenden Nachwuchsforscher:innen zu arbeiten und zu verstehen, was „Universität“ im Kern ausmacht. Gerne möchte ich die vielfältigen Erfahrungen und die Befähigung zur Resilienz in Krisensituationen an die nächste Wissenschaftler:innengeneration weitergeben. Und dazu beitragen, Wissenschaft als Grundvoraussetzung und Kernkompetenz einer zukunftsfähigen Gesellschaft weiterzuentwickeln. Mehr Frauen für Wissenschaft zu begeistern und v.a. für Leitungspositionen ist meine größte Motivation.

Monika Meyer (Mentorin von Frau Kliegel) ist Geschäftsführerin des Instituts Wohnen und Umwelt GmbH (IWU) in Darmstadt. Nach dem Studium der Architektur führte der Weg über unterschiedliche Aufgabenfelder und Institutionen an die heutige Position. Ehrenamtlich ist sie mit großer Freude in Netzwerken aktiv wie der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) und der Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung (SRL). Zugute kommen dabei ihre vielfältigen Erfahrungen und Kontakte sowohl zur Wissenschaft, zur Planungspraxis als auch zur Administration. Es ist ihr ein großes Anliegen, die Erfahrungen mit jungen Frauen zu teilen. Für Monika Meyer selbst waren immer wieder einzelne Personen aus dem persönlichen Netzwerk wertvoll.

Petra Schneider (Mentorin von Frau Mense) ist Hydrogeologin, Leiterin des Masterstudiengangs Ingenieurökologie und Professorin an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Freiberuflich arbeitet sie als öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige, ehrenamtlich ist sie in interdisziplinären Netzwerken tätig, u.a. als Vizepräsidentin der Ingenieurökologischen Vereinigung e.V. sowie in DWA und BWK. Sie hat an der Hochschule Magdeburg-Stendal die AG Ingenieurökologie aufgebaut und engagiert sich dort in praxisbezogener Forschung zu Klimaanpassung und nachhaltigem Ressourcenmanagement. Vor ihrer Berufung war sie 20 Jahre in der Wirtschaft tätig, davon 8 Jahre mit eigenem Ingenieurbüro. In dieser Funktion hat sie immer an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis gearbeitet und Innovation mit Praxisbezug vorangetrieben. Förderlich war für sie ihr Wissendurst, fachliche Neugier und Begeisterung, insbesondere für Umweltfragen. Nicht erst seit ihrer Tätigkeit an der Hochschule hat sie Freude daran junge Leute auf ihrem beruflichen Weg zu beratend zu begleiten.

Susanne Frank (Mentorin von Frau Beck) ist Professorin für Stadt- und Regionalsoziologie an der Fakultät Raumplanung der Technischen Universität Dortmund. Damit sind ihr die Freuden (und Leiden) der inter- und transdisziplinären Kooperation seit langem vertraut. Sie war und ist Mitglied in zahlreichen wissenschaftlichen Beiräten. Als junge Wissenschaftlerin hat sie selber stark von erfahrenen Ratgeber*innen und Wegbegleiter*innen profitiert. Deshalb stellt sie sich heute sehr gerne als Mentorin zur Verfügung und freut sich sehr auf die Zusammenarbeit mit ihrer Mentee.

Gesa Geißler (Mentorin von Frau Eichholz) ist seit 2023 Professorin für Umweltprüfungen an der Technischen Universität Berlin und seit ihrem Studium in Forschung und Lehre im Bereich Umweltprüfungen und Umweltplanung aktiv. Sie engagiert sich seit mehreren Jahren ehrenamtlich in der UVP-Gesellschaft e.V. und ist dort derzeit als 1. Vorsitzende tätig. In ihrer beruflichen Laufbahn hat sie von strukturierten Mentoring-Programmen und der Unterstützung engagierter Mentor*innen sehr profitiert und diese Erfahrung stets geschätzt. Heute gibt sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen gerne weiter. Nachwuchsförderung und Mentoring sind ihr ein großes Anliegen – sowohl in der Arbeit mit Studierenden und Mitarbeitenden, als auch durch die Unterstützung der bestehenden Nachwuchsförderungsaktivitäten der UVP-Gesellschaft, die sie als äußerst wertvoll erachtet.

Ausblick

Bereits seit Beginn des Jahres haben alle Tandems sich vernetzt und sind in den Austausch getreten. Die Mentees und Mentorinnen werden nun an ihren Projektideen arbeiten und diese (weiter-)entwickeln. Im Frühjahr/Sommer treffen sich die Mentees erneut in Hannover, um an einem Qualifikationskurs teilzunehmen. Einen weiteren Kurs belegen die Mentees individuell, um ihre Kompetenzen weiterzuentwickeln. In den nächsten zwei Jahren werden die Tandems regelmäßige One-to-one Treffen haben und sich gemeinsam weiterentwickeln. Zudem folgen im Jahr 2026 die gemeinsamen Halbzeit- und im Jahr 2027 die Abschlussveranstaltung. Wir wünschen allen Teilnehmerinnen eine spannende Zeit und erfolgreiche Projekte.

Dr. Lena Greinke

Mitglied des Vorstands des FRU

Kontakt: mentoring@fru-online.de