Werner-Ernst-Preis 2003 vergeben

Risiken in Umwelt und Technik: Vorsorge durch Raumplanung

Der Förderpreis des Förderkreises für Raum- und Umweltforschung e.V. – FRU – wurde für 2003 zum zwölften Mal ausgeschrieben. Erstmals trägt er den Namen „Werner-Ernst-Preis“ und ehrt damit den 2002 verstorbenen Staatssekretär a.D. Professor Dr. jur. Dr. jur. h. c. Werner Ernst, der sich in der Exekutive (zuletzt als Staatssekretär), in der Judikative (als Bundesrichter) und in der Wissenschaft (als Hochschullehrer in Berlin und Münster sowie als Präsident – 1971 bis 1974 – und Ehrenpräsident der ARL) hohes Ansehen in Raumplanung und –forschung erworben hat.

Die Ausschreibung lehnte sich eng an das Thema der Wissenschaftlichen Plenarsitzung der ARL im November 2003 in Saarbrücken an. Der Wettbewerb galt der Frage, welche Rolle die Raumplanung bei der Erkennung und Vermeidung von Risiken in Umwelt und Technik sowie bei der Bewältigung von Schadensituationen spielen kann. Ausgangspunkt war dabei die Einschätzung, dass es dringend eines integrativen Ansatzes der Gefahrenabwehr bedarf, der die traditionell eher technisch orientierten Sichtweisen überwindet. Schließlich ist der enge Zusammenhang zwischen der Rauminanspruchnahme durch menschliche Aktivitäten und den natürlichen Umweltfaktoren nicht erst nach den letzten Hochwasserkatastrophen ins Bewusstsein geraten. Verbindende Klammern zwischen Raumplanung und Katastrophenvorsorge bestehen ja bereits in der gemeinsamen Verpflichtung zur Nachhaltigkeit sowie in einem weiter gefassten Verständnis von Raumplanung als Mittel der Risikominderung.

Der Wettbewerb forderte zu einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema auf. Ausdrücklich war darauf hingewiesen worden, dass Beiträge aus den verschiedensten fachlichen Sichtweisen heraus bearbeitet werden konnten, allerdings eine fachübergreifende Betrachtung erwünscht sei.

Bis zum Abgabetermin 29. August 2003 lag eine erfreulich hohe Anzahl von Wettbewerbsbeiträgen vor, die der Jury zur Prüfung und Bewertung übergeben wurde. Mitglieder der Jury waren Professorin Dr. Heiderose Kilper, Direktorin des Instituts für Entwicklungsplanung und Strukturforschung in Hannover, als Vorsitzende, Referatsleiter Dipl.-Ing. Cord-Heinrich Bahlburg, Gemeinsame Landesplanungsabteilung der Länder Berlin und Brandenburg in Potsdam, Wiss. Angestellter Dipl.-Ing. Michael Kiehl, Universität Dortmund, und Prof. Dr. Jürgen Pohl, Geographisches Institut der Universität Bonn.

Ende Oktober legte die Jury ihr Ergebnis vor. Drei Wettbewerbsarbeiten wurden mit Geldpreisen bedacht. Der Vorsitzende des Förderkreises, Prof. Dr.-Ing. Gerd Turowski, Universität Dortmund, würdigte das Wettbewerbsergebnis und überreichte die Preise im Rahmen der Wissenschaftlichen Plenarsitzung der ARL.

Störfallvorsorge in der Stadt- und Regionalplanung

Der dritte Preis in Höhe von 1.000,- EUR ging an Dipl.-Ing. Claudia Dinkloh, Absolventin der Fakultät Raumplanung der Universität Dortmund, für ihre Arbeit „Störfallvorsorge in der Stadt- und Regionalplanung“. In dem aus ihrer Diplomarbeit hervorgegangenen Wettbewerbsbeitrag setzt sich Dinkloh mit der Frage auseinander, welchen Beitrag die Instrumente der Bauleit- und der Regionalplanung zur Risikovorsorge bei Störfällen in technischen Anlagen leisten können und wie eine Optimierung bzw. Weiterentwicklung der bestehenden Instrumente erreicht werden kann. Damit liegt dieser Beitrag, wie die übrigen ausgezeichneten Arbeiten auch, im Kernbereich der Ausschreibung.

Dinkloh legt zunächst eine überzeugende Darstellung der räumlichen Dimension von Risiken bzw. Störfällen vor und gibt dann einen fundierten Überblick über die derzeit bestehenden Gesetze, Verordnungen, Richtlinien usw., die den Umgang der Raumplanung mit Risiken bestimmen. Im Zentrum des Beitrages steht die Entwicklung eines dreistufigen Risikoinformationssystems mit den Instrumenten Gefahrenhinweiskarte, Empfindlichkeitskarte und Risikokarte. Aus diesen drei Elementen können verschiedene Risikoraumtypen und Risikopläne abgeleitet werden, so dass insgesamt eine stärkere Beachtung von insbesondere technischen Risiken durch die Regional- und Bauleitplanung erreicht werden kann.

Die Jury stellte fest, dass die Arbeit durch hohe Sachkenntnis und argumentative Souveränität sowohl in der Analyse als in den Schlussfolgerungen und Empfehlungen überzeugt.

Informationsmanagement für Raumplanung und Wasserwirtschaft

Den zweiten Preis, dotiert mit 1.500,- EUR, erhielt Dr.-Ing. Klaus Dapp für seine Arbeit zum Thema „Informationsmanagement für Raumplanung und Wasserwirtschaft als Beitrag zum vorbeugenden Hochwasserschutz“. Der Wettbewerbsbeitrag von Dapp ist im Zusammenhang entstanden mit seiner Dissertation „Informationsmanagement in der Planung am Beispiel des vorsorgenden Hochwasserschutzes“ sowie mit Projekten am Fachgebiet Umwelt- und Raumplanung an der TU Darmstadt. Der Preisträger ist wissenschaftlicher Referent bei der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Hessischen Landtag.

Behandelt werden die Möglichkeiten zur Einführung eines Informationssystems/ managements für den vorbeugenden (in Abgrenzung zum technischen) Hochwasserschutz durch die öffentliche Planung der Wasserwirtschaft und der Raumplanung.

Im ersten Teil seines Beitrages stellt der Verfasser die europäischen und nationalen rechtlichen Rahmenbedingungen der Wasserwirtschaft und der räumlichen Planung hinsichtlich des Hochwasserschutzes überzeugend heraus. Zudem wird der Informationsbedarf der relevanten Akteure identifiziert. Als grundlegendes Problem wird dabei „die unzureichende Versorgung der unterschiedlichen Akteure mit geeigneten Informationen zum erforderlichen Zeitpunkt zur Erfüllung ihrer Aufgaben im Planungsprozess“ gewertet.

Zur Überwindung dieser unbefriedigenden Situation entwickelt Dapp im zweiten Teil des Beitrages die Struktur eines Informationsmanagements, das sowohl den verwaltungsinternen Informationsaktivitäten wie auch den Anforderungen einer umfassenden Öffentlichkeitsinformation und –beteiligung gerecht werden soll. In diesem innovativen Ansatz liegt, so die Jury, das eigentliche Verdienst des Beitrages, mit dem konkrete, nach Akteuren und Maßstabsebenen differenzierte Vorschläge zur Entwicklung eines Informationssystems vorgelegt werden, die der räumlichen Planung bzw. der Wasserwirtschaft bei der Verringerung von Hochwasserrisiken hilfreich sein können. Der Beitrag zeichnet sich in den theoretischen Ausführungen durch große Sachkenntnis aus und liefert zugleich einen überzeugenden, detaillierten und durchdachten Entwurf eines Informationsmanagements.

Vorsorge durch Raumplanung?

Die Jury erkannte den ersten Preis in Höhe von 2.000,- EUR der Arbeit eines Autorenduos zu: die im Examen stehenden Studenten Christian Kuhlicke und Daniel Drünkler behandeln das Thema „Vorsorge durch Raumplanung? Das Problem der Prävention in zeitlicher und raumplanerischer Hinsicht“. Diese Arbeit ist im Rahmen ihres Studiums an der Universität Potsdam entstanden – dies ist bei Kuhlicke der Diplomstudiengang Geographie mit den Nebenfächern Soziologie und Geologie, bei Drünkler der Magisterstudiengang Anthropogeographie mit den Nebenfächern Öffentliches Recht und Soziologie. Von Belang sind dabei auch Studienaufenthalte beider im Ausland.

Der Beitrag beginnt mit der These, dass eine Vorsorge bzw. Prävention von Umweltrisiken eigentlich nur in einem so genannten „window of opportunities“ im unmittelbaren Anschluss an eine Katastrophe möglich ist. Nur dann werde die Relevanz von Vorsorge von den Betroffenen und von den Entscheidungsträgern anerkannt. Die Autoren schildern Restriktionen, die in Deutschland einer Nutzung dieses „windows of opportunities“ entgegenstehen, und stellen Verbesserungsvorschläge vor. Dabei liegen Schwerpunkte auf der Verlagerung von Kompetenzen auf die kommunale Ebene sowie einem Instrumentenmix aus Gesetzgebung und Leitbildentwicklung, finanziellen Anreizsystemen, projektbezogener Planung und aktiver Mitwirkung der Betroffenen.

Die Jury zeigte sich angetan davon, dass in dem Beitrag überzeugend und stringent ein Präventionsansatz von bemerkenswertem Innovationsgehalt entwickelt wird. Der Beitrag sei theoretisch fundiert, schließe an die aktuelle wissenschaftliche Diskussion über Vulnerabilität (Verwundbarkeit) und Prävention an und zeige darüber hinaus einen schlüssigen Weg in die Praxis durch Verknüpfung von Bevölkerung, Wirtschaft, Politik und Planung. Es werde dabei plausibel dargelegt, dass und inwieweit die Raumplanung in diesem Ansatz eine Schlüsselstellung einnimmt.

Die Empfänger des ersten Preises hatten Gelegenheit, die Kernaussagen ihrer Arbeit den Teilnehmern der Wissenschaftlichen Plenarsitzung der ARL in Saarbrücken vorzutragen; sie erhielten dafür den verdienten Beifall wie auch die übrigen Preisträger, die auf Einladung des Förderkreises an der Veranstaltung teilnahmen und ihre Auszeichnungen in Empfang nahmen.

Es ist beabsichtigt, die drei ausgezeichneten Arbeiten in der Fachzeitschrift „Raumforschung und Raumordnung“ zu veröffentlichen.

Klaus Becker

Werner-Ernst-Preis 2005 vergeben

Die Gewinnerbeiträge

2. Preis
Dipl.-Wirtschaftsingenieurin Anke Eßer, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Industriebetriebslehre und industrielle Produktion, und Dipl.-Wirtschaftsingenieur David Schmedding, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Wirtschaftspolitik und -forschung, Universität Karlsruhe
3. Preis
Dipl.-Ing. Ute Weiß und Dipl.-Geograph Lars Liebe, beide in der Regionalen Planungsstelle Mittelthüringen in Weimar tätig

Grenzenloser Verkehr? – Verkehr an Grenzen!

Im Rahmen der Wissenschaftlichen Plenarsitzung der ARL am 16. und 17. Juni 2005 in Ravensburg wurde der Werner-Ernst-Preis 2005 des Förderkreises für Raum- und Umweltforschung e.V. – FRU – an die Preisträger vergeben. Seit 2003 trägt dieser Nachwuchswettbewerb den jetzigen Namen und ehrt damit den 2002 verstorbenen Staatssekretär a.D. Professor Dr. jur. Dr. jur. h. c. Werner Ernst, der sich in der Exekutive (zuletzt als Staatssekretär), in der Judikative (als Bundesrichter) und in der Wissenschaft (als Hochschullehrer in Berlin und Münster sowie als Präsident – 1971 bis 1974 – und Ehrenpräsident der ARL) hohes Ansehen in Raumplanung und -forschung erworben hat.

Der diesjährige Wettbewerb hatte sich, wie schon in vergangenen Jahren, inhaltlich an der ARL-Jahrestagung orientiert, da der FRU-Vorstand die Einschätzung der ARL teilte, ein aktuelles Thema gewählt zu haben, und sich so wiederum eine harmonische Einbindung der Preisverleihung in die Gesamtveranstaltung ermöglichen ließ.

In der Ende 2004 veröffentlichten Ausschreibung war der inhaltliche Hintergrund dieses Wettbewerbsthemas so beschrieben worden:

Der motorisierte Individualverkehr, insbesondere der Straßengüterverkehr, wächst in Deutschland seit Jahren nahezu ungebremst. Dazu tragen neben den innerdeutschen Verkehren insbesondere die Transitverkehre bei. Deutschland ist seit langem Transitland Nr. 1 in Europa. War es bis in die 1990er Jahre vor allem der Transit in Nord-Süd-Richtung, so ist mit der Entwicklung von Marktwirtschaften in den ost- und südosteuropäischen Ländern besonders der Gütertransport in Ost-West-Richtung drastisch angestiegen. Deutschland hat aufgrund seiner geographischen Situation die Funktion einer zentralen Drehscheibe erhalten. Diese Entwicklung trifft in Europa – und hier wiederum brennglasartig verstärkt in Deutschland – auf einen Personenverkehr, der sich wegen der hohen Siedlungsdichte und der ausgeprägten interregionalen Arbeitsteilung bereits auf einem hohen Niveau befindet. Es ist davon auszugehen, dass mit fortschreitender europäischer Integration und zunehmender Wohlstandsentwicklung in den Beitrittsländern das Verkehrsvolumen in Deutschland weiterhin ansteigen wird. Der Verkehr scheint grenzenlos zu wachsen.

Die Belastung durch das hohe und anscheinend ungebremste Verkehrsvolumen stößt indes zunehmend an Grenzen, in Teilräumen ist die Raumverträglichkeit längst überschritten. Der Flächenverbrauch durch den Aus- und Neubau von Verkehrstrassen, der Ausstoß von klimaschädlichen Gasen durch Kraftfahrzeuge, die Lärmbelastung sowie die Unfallfolgen werden in vielen Regionen Deutschlands als nicht mehr zumutbar empfunden. Hinzu tritt, dass die Sparzwänge der öffentlichen Hand auf mittlere Sicht immer weniger Erweiterungsinvestitionen in die Verkehrsinfrastruktur zulassen werden, wo doch Experten bereits von einem absehbar gigantischen Erneuerungsbedarf des Bestehenden sprechen. So wie allen die negativen Seiten des Verkehrs bewusst sind, so ist aber auch einsichtig, dass Mobilität wichtige Voraussetzung und Kennzeichen einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft ist.
Der Wettbewerb forderte dazu auf, sich mit der oben umrissenen Situation auseinander zu setzen und Vorschläge zu diskutieren, welche Folgerungen für die raum- und umweltbezogene Politik und Planung gezogen werden sollten. Die spezielle Problematik der Verkehrssituation in Grenzregionen war als ein mögliches Unterthema genannt worden.
Ausdrücklich war darauf hingewiesen worden, dass Beiträge aus den verschiedensten fachlichen Sichtweisen heraus erarbeitet werden konnten, allerdings auch eine fachübergreifende Betrachtung erwünscht sei.
Nach dem Abgabetermin am 15. April 2005 wurden die Wettbewerbsbeiträge an die Jury zur Prüfung und Bewertung übergeben. Mitglieder der Jury waren Professor Dr. Bernd Scholl (Leiter des Instituts für Städtebau und Landesplanung, Universität Karlsruhe), der auch den Vorsitz innehatte, Privatdozent Dr. Markus Hesse (Freie Universität Berlin, Fachbereich Geowissenschaften, Arbeitsbereich Stadtforschung), Professor Dr. Heinrich Hermann Kill (Fachhochschule Erfurt, Fachbereich Verkehrs- und Transportwesen) und Verbandsdirektor Dr.-Ing. Stefan Köhler (Regionalverband Bodensee-Oberschwaben, Ravensburg).
Anfang Mai legte die Jury ihr Beratungsergebnis vor. Der FRU-Vorstand folgte der Empfehlung zur Preisvergabe, die vorsah, einen zweiten und einen dritten Preis zu vergeben.
Der Vorsitzende des Förderkreises, Prof. Dr.-Ing. Gerd Turowski, gab im Rahmen der Wissenschaftlichen Plenarsitzung in Ravensburg das Wettbewerbsergebnis bekannt und überreichte die Auszeichnungen.

Rückläufige Verkehrsmengen, Konsequenzen für die Regionalplanung

Der 3. Preis, dotiert mit 1000 EUR, wurde dem von Dipl.-Ing. Ute Weiß und Dipl.-Geograph Lars Liebe eingereichten Beitrag zuerkannt. Die Autoren sind in der Regionalen Planungsstelle Mittelthüringen tätig und derzeit mit der Fortschreibung des Regionalplans befasst. Aus dieser Aufgabe heraus haben sie ihren Wettbewerbsbeitrag entwickelt; dieser trägt den Titel „Rückläufige Verkehrsmengen?! Welche Konsequenzen zieht die Regionalplanung für ihr funktionales Straßennetz? Das Beispiel Thüringen“. Die Arbeit geht der Frage nach, inwiefern die Weiterentwicklung hochrangiger Straßennetze unter den demographischen Entwicklungen neu justiert werden sollten. Ziel der Arbeit war es, zu zeigen, dass eine Vorstellung von grenzenlos wachsender Verkehrsmengenentwicklung nicht pauschal für ganze Regionen, Bundesländer oder Deutschland insgesamt angenommen werden kann. Am Beispiel von Mittelthüringen verdeutlicht der Beitrag, dass die Entwicklung des Straßenverkehrs in Teilräumen sich bereits heute einer Sättigungsgrenze nähert oder sich mittelfristig nähern wird. „In der Arbeit werden“, so die Jury, „Fragen für die künftige Raumentwicklung angesprochen, die besonders in den gegenwärtig schrumpfenden Regionen von Bedeutung sind. Dies betrifft beispielsweise die Änderungen der Hierarchien von Netzwerken und Fragen ihrer zukünftigen Finanzierbarkeit. Die Arbeit stellt infolgedessen einen Vorschlag für den Umgang mit bestehenden funktionalen Straßennetzen in Mittelthüringen zur Diskussion. … Ein Beitrag zum Erkenntnisfortschritt ist vor allem für die vom Bevölkerungsrückgang betroffenen Räume erkennbar. Da jedoch in der weiteren Zukunft mit weit reichenden Änderungen der demographischen Entwicklung und damit Änderungen des Verkehrsverhaltens in vielen Regionen Deutschlands zu rechnen ist, werden mit der Arbeit bedeutsame Fragestellungen bei der Weiterentwicklung der hochrangigen Straßenverkehrsnetze aufgezeigt.“

Handelbare Umweltrechte als Steuerungsinstrument für den Straßengüterverkehr

Die Empfänger des zweiten Preises

Als beste Arbeit im Wettbewerb wurde der Beitrag von Anke Eßer und David Schmedding, beide Diplom-Wirtschaftsingenieure und als wissenschaftliche Mitarbeiter an der Universität Karlsruhe tätig, mit dem zweiten Preis in Höhe von 1500 EUR ausgezeichnet. Die Arbeit behandelt das Thema „Handelbare Umweltrechte als Steuerungsinstrument für den Straßengüterverkehr in sensiblen Regionen – am Beispiel der Brennerautobahn“. Im Kern geht es den Autoren darum, dass die von der Europäischen Kommission bereits vor zehn Jahren geforderten fairen und effizienten Preise im Verkehr realisiert werden durch Internalisierung der externen Kosten des Verkehrs. In ihrer Untersuchung werden die traditionellen Internalisierungsinstrumente Steuern und Straßenbenutzungsgebühren in ihrer Wirksamkeit relativ gering eingeschätzt; statt dessen werden handelbare Umweltrechte präferiert, die es ihrem Halter erlauben, die Umwelt in einem bestimmten festgelegten Maße zu belasten. Die Arbeit legt die wesentlichen Rahmenbedingungen und Bestandteile eines Systems für handelbare Umweltrechte dar und simuliert am Beispiel der Brennerautobahn die Auswirkungen bei Einführung eines derartigen Systems einerseits auf das Ziel der Reduktion von Schadstoffen und andererseits auf die Verkehrssituation. Die Jury lobt den zielgerichteten Aufbau der Arbeit, die Verfolgung eines innovativen Ansatzes und dessen systematische Prüfung. Es werde ein Beitrag zum Erkenntnisfortschritt in einem für die Organisation grenzüberschreitender Verkehre wichtigen Bereich geleistet. Die Arbeit sei flüssig geschrieben und anschaulich durch die Beifügung von Graphiken und Diagrammen.
Nach der Laudatio und Preisübergabe hatten Anke Eßer und David Schmedding Gelegenheit, in komprimierter Form die Hauptgedanken der gemeinsamen Arbeit vorzutragen. Der Beifall der Tagungsteilnehmer belohnte sie für ihre interessanten Ausführungen.
Wie in den Vorjahren ist vorgesehen, die mit Preisen bedachten Arbeiten der Redaktion der Fachzeitschrift „Raumforschung und Raumordnung“ zur Veröffentlichung anzubieten.
Klaus Becker

Werner-Ernst-Preis 2004 vergeben

1. Preis:
Dipl.-Ing. Susanne Bieker und Dipl.-Ing. Frank Othengrafen, beide Absolventen der Fakultät Raumplanung der Universität Dortmund und inzwischen Wissenschaftliche Mitarbeiter an der TU Darmstadt bzw. TU Hamburg-Harburg

2. Preis:
Dipl.-Ing. Sebastian Kaintoch, Bochum, derzeit in einem Architekturbüro in Essen tätig; Vorbereitung auf einen einjährigen Aufenthalt in Australien

3. Preis:
Je zur Hälfte an Katharina Koch, Studentin der Fakultät Raumplanung an der Universität Dortmund, und Carsten Tech, Student der Geographie an der Universität Hannover

Umbau von Städten und Regionen vor dem Hintergrund des demographischen Wandels: nicht nur ein ostdeutsches Problem

Der Förderpreis des Förderkreises für Raum- und Umweltforschung e.V. (FRU) wurde 2004 zum dreizehnten Mal ausgeschrieben. Seit dem vergangenen Jahr trägt er den Namen „Werner-Ernst-Preis“ und ehrt damit den 2002 verstorbenen Staatssekretär a.D. Professor Dr. jur. Dr. jur. h. c. Werner Ernst, der sich in der Exekutive (zuletzt als Staatssekretär), in der Judikative (als Bundesrichter) und in der Wissenschaft (als Hochschullehrer in Berlin und Münster sowie als Präsident – 1971 bis 1974 – und Ehrenpräsident der ARL) hohes Ansehen in Raumplanung und -forschung erworben hat.

Der Vorstand des FRU hatte mehrere aktuelle Fragestellungen geprüft und sich dann für dieses Thema entschieden, dessen Bedeutung auf der Hand liegt und durch einige darauf gerichtete Vorhaben der ARL unterstrichen wird. Zudem war an den „Endpunkt“ des Wettbewerbs gedacht worden, die Preisverleihung, die bei dieser Themenstellung vorzüglich in eine für Anfang 2005 geplante öffentliche Veranstaltung der 4R-Einrichtungen (ARL, IFL Leipzig, IÖR Dresden und IRS Erkner) integriert werden konnte.

In der Ausschreibung war der inhaltliche Hintergrund dieses Wettbewerbsthemas so beschrieben worden:

Die Entwicklung des Raumes unterliegt einer Vielzahl von Einflüssen. Raumbezogene Politik und Planung haben sich immer neu auf sich ändernde Gegebenheiten einzustellen und ihre Zielsetzungen und Instrumente anzupassen. Gegenwärtig ist es vor allem der demographische Wandel, der nach allgemeiner Einschätzung einen umfassenden Handlungsbedarf zur Folge hat: Langfristig ist ein Rückgang der Bevölkerung sowie deren kontinuierliche Alterung und fortschreitende Internationalisierung durch Migration sowohl in Deutschland als auch in anderen europäischen Staaten festzustellen. Deutschland, insbesondere Ostdeutschland, ist hiervon in besonderem Maße betroffen.

> Dieser demographische Wandel wird sich räumlich sehr unterschiedlich auswirken.
Es wird Städte und Regionen geben, in denen sich die Veränderungen außerordentlich negativ bemerkbar machen, während andere im Wettbewerb um demographische Potentiale zu den Gewinnern zählen werden. Disparitätenprobleme sowie soziale Polarisation und Segregation werden auf allen räumlichen Ebenen an Bedeutung gewinnen, wobei die Zuwanderung diese Trends noch verstärken wird.

Gerade unter dem Aspekt einer nachhaltigen Raum- und Siedlungsentwicklung ergibt sich ein umfassender, regional unterschiedlicher Anpassungsbedarf der Siedlungs-, Wirtschafts- und Infrastrukturen. Insbesondere die Tragfähigkeit dünn besiedelter, strukturschwacher, oftmals peripher gelegener ländlicher Räume ist gefährdet. Aber auch städtische Regionen sind mit starken Einwohnerrückgängen konfrontiert. Was in Ostdeutschland bereits Realität ist, droht auch anderen Städten und Regionen.

Der Wettbewerb forderte nun dazu auf, den demographischen Wandel und seine Auswirkungen zu erörtern und Vorschläge zu diskutieren, welche Folgerungen für die raumbezogene Politik und Planung gezogen werden könnten. Ausdrücklich war darauf hingewiesen worden, dass Beiträge aus den verschiedensten fachlichen Sichtweisen heraus erarbeitet werden konnten, allerdings auch eine fachübergreifende Betrachtung erwünscht sei.

Bis zum Abgabetermin 10. November lagen über zwanzig Wettbewerbsbeiträge vor, die der Jury zur Prüfung und Bewertung übergeben wurden. Mitglieder der Jury waren Professor Dr. Peter Sedlacek, Friedrich-Schiller-Universität Jena, der auch den Vorsitz inne hatte, Dr. Hans-Peter Gatzweiler, Leitender Wissenschaftlicher Direktor im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung in Bonn, sowie Dipl.-Ing. Michael Kiehl, Wiss. Angestellter an der Universität Dortmund.

Mitte Dezember legte die Jury ihr Beratungsergebnis vor, der FRU-Vorstand folgte der Empfehlung zur Preisvergabe. Vier Wettbewerbsarbeiten wurden mit Geldpreisen bedacht, weitere fünf Beiträge erhielten eine lobende Anerkennung, verbunden mit einem Buchpreis. Im Rahmen der 4R-Veranstaltung am 3. Februar 2005 in Berlin würdigte der Vorsitzende des Förderkreises, Prof. Dr.-Ing. Gerd Turowski, das Wettbewerbsergebnis und überreichte die Geldpreise.

Zwei Wettbewerbsarbeiten teilen sich den dritten Preis in Höhe von 1000 EUR; Preisträger sind Katharina Koch aus Dortmund und Carsten Tech aus Hannover.

Soziale Infrastruktur im Kontext städtischer Schrumpfung

Der Beitrag von Katharina Koch ist aus ihrer Diplomarbeit hervorgegangen und befasst sich am Beispiel Bremerhavens mit den Folgen der demographischen Veränderungen (starker Rückgang der jüngeren, starke Zunahme der älteren Bevölkerung) und den sich daraus ergebenden Anforderungen an die Bereitstellung der entsprechenden sozialen Infrastrukturen (Kindergärten u. Altenpflegeheime). Für diese Aufgabe gibt es bislang kein allgemein gebräuchliches Vorgehen. Die Jury sah es als Verdienst von Katharina Koch, am gewählten Beispiel auf der Grundlage einrichtungsspezifischer Standortanforderungen und normativer siedlungsstruktureller Ordnungsvorstellungen eine rationale Entscheidungshilfe für unabdingbare Angebotsanpassungen erarbeitet zu haben. Die konzeptionelle Leistung der Autorin gipfelt in der Entwicklung eines Kriterienkatalogs zur einrichtungsspezifischen Standortbewertung sowie eines Verfahrens zu Standortwahl von Kindergärten und Altenpflegeheimen.

Den Demographischen Wandel als Chance begreifen – Einrichtungen für ältere Menschen in Innenstadtnähe als Instrument zur Sicherung des Einzelhandels

Der Beitrag von Carsten Tech ist in Vorbereitung auf seine Diplomarbeit entstanden, die sich angebotsorientiert mit Wohnungen für ältere Menschen in der Region auseinander setzt. Der Autor untersucht die Frage, welche Chancen sich in Zukunft für die Einzelhandelsentwicklung in den Zentren von Kleinstädten durch die zunehmende Zahl älterer Menschen ergeben. Mit seiner empirischen Arbeit am Beispiel der Stadt Wunstorf kann Tech diese Frage bejahen. Ältere Menschen können in der Tat Einzelhandelskaufkraft in den Innenstädten binden und zur ihrer Attraktivität beitragen, vorausgesetzt, es gelingt, Alteneinrichtungen auch in erreichbarer Nähe zu erhalten bzw. zu schaffen. In dieser Arbeit seien neue Ideen und Ansätze für die Stadtplanung und die Standortplanung von Altenheimen/-wohnungen enthalten, die nach Einschätzung der Jury Anerkennung verdienen.

Shrinking Cities – Chancen für Bottrop-Ebel

Der zweite Preis, dotiert mit 1500 EUR, wurde an Sebastian Kaintoch aus Bochum vergeben. Auch dieser Beitrag basiert auf einer Diplomarbeit, die Kaintoch zum Thema „Shrinking Cities“ als Architekturstudent an der Fachhochschule Bochum erstellt hat.

Sein Wettbewerbsbeitrag befasst sich mit dem aktuell diskutierten Thema der „Schrumpfenden Städte“ und entwickelt am Beispiel eines Stadtteils zukunftsfähige Perspektiven und Lösungsansätze. Im ersten Teil seiner Arbeit zeigt er die zu erwartende demographische Entwicklung des Ruhrgebiets auf. Er beschränkt sich dabei nicht auf die Auswertung und Darstellung bekannter Statistiken, sondern thematisiert auch die Stärken und Schwächen, die Chancen und Risiken des Ruhrgebiets im Zusammenhang mit dem demographischen Wandel und verweist auf das Erfordernis einer stärkeren Kooperation der Gebietskörperschaften. Der Kern der Leistung von Sebastian Kaintoch liegt jedoch in der planerischen bzw. städtebaulichen Entwurfsarbeit, die durch ihre innovative und visionäre Gestaltungskraft besticht. Anhand von Beispielen („Akupunkturprojekte“) werden Ansätze zur Attraktivierung eines Stadtteils dargestellt, die sowohl inhaltlich als auch hinsichtlich ihrer sorgfältigen Ausgestaltung überzeugen. Ausgangspunkt dieser Projekte ist das Vorhaben „Emscher Landschaftspark 2010“, d.h. der Ausbau eines Parks, der bestehende regionale Grünzüge zu einem zusammenhängenden Parksystem vernetzt und dabei die Stadt-, Wirtschafts- und Umweltentwicklung integriert. Ebenso wie Carsten Tech will auch Kaintoch Schrumpfung als Chance für mehr Lebensqualität begriffen wissen. Die originellen und kreativen Ideen für neue Gestaltungsmöglichkeiten, die durch Schrumpfung überhaupt erst realisiert werden, können durchaus dazu beitragen, einen Mentalitätswandel in der Diskussion um Shrinking Cities herbeizuführen.

Organising Capacity. Strategische Ansätze für eine verbesserte Steuerungs- und Handlungsfähigkeit für Regionen im demographischen Wandel

Der erste Preis in Höhe von 2000 EUR entfiel auf das Autorenduo Susanne Bieker und Frank Othengrafen. Bei dieser Wettbewerbsarbeit handelt es sich um die Weiterentwicklung eines Ansatzes einer Regional Governance, die im Rahmen des Forschungsprojektes „STADT+UM+LAND 2030 – Region Braunschweig“ von den Autoren dieses Beitrages – in Zusammenarbeit mit den Professoren Sinning und Knieling – erarbeitet wurde.

Ausgangspunkt im Wettbewerbsbeitrag ist natürlich auch wieder der demographische Wandel. Regional Governance wird daraufhin untersucht, ob aus diesem analytischen Steuerungsinstrument Ansätze zur Verbesserung der kollektiven Handlungsfähigkeit abzuleiten sind. Die Jury hebt in ihrer Würdigung hervor, dass sich der Wettbewerbsbeitrag, ausgehend von Verteilungskonflikten, die durch Schrumpfungsprozesse ausgelöst werden, sehr kenntnisreich und auf einer breiten Kenntnis der Fachliteratur mit dem Governance-Ansatz auseinander setzt und die Frage beantwortet, wie die Voraussetzungen für eine kooperative Regionalentwicklung im demographischen Wandel geschaffen werden können. Gelobt wird der innovative Ansatz des Beitrages, Regional Governance als neues Steuerungsinstrument speziell im Hinblick auf die Herausforderungen des demographischen Wandels weiterzuentwickeln. Der Beitrag überzeugt im Urteil der Gutachter insgesamt durch fundierte Sachkenntnis und die sehr gut nachvollziehbare und konzise Argumentation.

Nach der Laudatio und Preisübergabe hatte Susanne Bieker Gelegenheit, in komprimierter Form die Hauptgedanken der gemeinsamen Arbeit vorzutragen. Ganz augenscheinlich gelang ihr dies trotz harten Zeitlimits in eindrucksvoller Weise, sah sich doch der nach der Preisverleihung vortragende Gastredner Professor Dr. Biedenkopf aus Dresden veranlasst, spontan in seinen Ausführungen auf die seiner jungen Vorrednerin einzugehen und die Sichtweise der beiden Autoren zu loben.

Wie in den Vorjahren ist vorgesehen, die mit Geldpreisen bedachten Arbeiten in der Fachzeitschrift „Raumforschung und Raumordnung“ zu veröffentlichen.

Klaus Becker

Werner-Ernst-Preis 2015 (24. FRU-Förderpreis)

Internationale Ausschreibung

Der Förderkreis für Raum- und Umweltforschung e. V. (FRU) schreibt den Werner-Ernst-Preis 2015 aus. Das Wettbewerbsthema lautet:

Internationale Migration – Stadt – Region

Thematischer Rahmen des Wettbewerbs

Deutschland ist ein Zuwanderungsland. Seit 1990 ist die Bevölkerung um etwa 2,8 Millionen Personen gewachsen. Dabei wurde der Sterbeüberschuss von etwa einer Million durch die Zuwanderung von 3,8 Millionen Menschen übertroffen. Derzeit leben knapp 16 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund aus einer Vielzahl von Staaten in der Bundesrepublik, das sind 19 % der Bevölkerung.

Migration und Integrationspolitik gewinnen nicht nur für Kommunen an Bedeutung. Für die gesellschaftliche, ökonomische sowie kommunale und regionale Entwicklung ist die grenzüberschreitende Migration sowohl in Bezug auf die Bevölkerungspolitik als auch für die Internationalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft mittlerweile ein entscheidendes Thema. Die Internationalisierung gilt als wichtiges strategisches Handlungsfeld, damit Städte und Regionen im globalen „Raum der Ströme“ (Castells) wettbewerbsfähig bleiben. Es herrscht deshalb Übereinstimmung in der Einschätzung, dass Deutschland Zuwanderung braucht.

Der Werner-Ernst-Preis 2015 ruft dazu auf, sich mit „Internationaler Migration“ aus Sicht der Stadt oder der Region auseinanderzusetzen: Wie können verschiedene und kreative Ansätze der Stadt- und Regionalentwicklung oder der Stadt- und Regionalplanung aussehen, die zu Migration und Integration beitragen? Die Beiträge können sich aus unterschiedlicher Fachsicht mit dem Themenfeld befassen, sie können theoretisch-konzeptionell ausgerichtet sein oder sich empirisch auf Fallbeispiele oder einzelne Projekte beziehen. Mögliche Fragen könnten beispielsweise sein:

  • Welche Mechanismen beeinflussen die Bevölkerungsverteilung und die Zuwanderungsströme in Bezug auf unterschiedliche Raumtypen, etwa ländliche Räume, Grenzregionen, Metropolregionen?
  • Wie lässt sich die oftmals vorherrschende Defizit- und Problemperspektive in Bezug auf Migration überwinden und stattdessen das Potenzial der unterschiedlichen Migrantinnen und Migranten für Städte und Regionen erkennen und nutzen?
  • Welche Handlungsmöglichkeiten haben Städte und Regionen in den Bereichen von Migration und Integration? Welche Möglichkeiten bietet die Internationalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft für die Entwicklung der Städte und Regionen?
  • Welche internationalen Erfahrungen mit Migration und Integration lassen sich übertragen?
  • Welche spezifischen Herausforderungen stellen sich in Grenzräumen und welche Handlungsansätze und Restriktionen gibt es für eine grenzüberschreitende internationale Entwicklung?
  • Wie könnte eine Zukunftsvision 2050 für eine Stadt oder Region im Zuwanderungsland Deutschland aussehen?

Die hier aufgeworfenen Fragen sollen nur als Anregung und Inspirationsquelle dienen. Themen der Wettbewerbsbeiträge können einzelne Fragestellungen mit Bezug zu diesen inhaltlichen Zusammenhängen sein, ebenso aber auch weitere Aspekte des Themenfelds „Internationale Migration – Stadt – Region“. Als Hintergrundpapier wird auf die Empfehlungen des Beirats für Raumentwicklung zum Thema „Demographischer Wandel: Migration, Internationalität und Integration“ hingewiesen.

Erwartungen an die Wettbewerbsbeiträge

Der Wettbewerb richtet sich an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler (Master-, Promotions- oder Post-Doc-Phase) ebenso wie an Personen, die sich in ihrer beruflichen Praxis in Verwaltung, Planungsbüros etc. mit Fragen der Raumentwicklung beschäftigen. Er ist offen für alle raumrelevanten Disziplinen. Wissenschaftlich ausgerichtete Beiträge mit eher theoretischem Ansatz sind ebenso willkommen wie analytische Arbeiten oder reflektierte Erfahrungsberichte aus der Praxis mit wissenschaftlicher Fundierung.

Interessierte können gerne zunächst beim Förderkreis anfragen, ob sich ein vorgesehenes Thema für den Wettbewerb eignet. Neben eigens für den Werner-Ernst-Preis 2015 erstellten Beiträgen können auch Arbeiten eingereicht werden, die auf umfassenderen, bereits vorliegenden oder in Arbeit befindlichen Studien-, Projekt- oder Abschlussarbeiten sowie Dissertationen beruhen.

Preise und Preisverleihung

Der Werner-Ernst-Preis 2015 ist mit insgesamt 5.000€ dotiert. Vorgesehen ist eine gesonderte Vergabe von Preisen in den beiden Themenbereichen „Stadt“ und „Region“, jeweils ein erster Preis (1.500 €) und ein zweiter Preis (1.000 €). Auf Vorschlag der Jury können eine Reduzierung der Zahl der Preise und eine andere Aufteilung der Preissumme erfolgen. Als Anerkennung für weitere, nicht mit Geldpreisen ausgezeichnete Wettbewerbsbeiträge stehen wertvolle Buchgeschenke zur Verfügung.

Die Preise werden im Rahmen des ARL-Kongresses am 18./19. Juni 2015 in Köln überreicht. Die Verfasserinnen bzw. Verfasser der jeweils mit dem ersten Preis ausgezeichneten Wettbewerbsbeiträge erhalten Gelegenheit zur Vorstellung der Arbeiten.

Teilnahmebedingungen

Teilnehmen können Studierende, Absolventinnen und Absolventen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Lehre, Forschung und Praxis aller relevanten Fachbereiche.
Das Höchstalter beträgt 35 Jahre (Stichtag: 15. März 2015). Zugelassen sind auch Arbeiten von Teams aus bis zu drei Autorinnen bzw. Autoren. Die eingereichten Arbeiten sind in englischer oder deutscher Sprache abzufassen und dürfen noch nicht an anderer Stelle veröffentlicht oder zur Veröffentlichung angeboten worden sein. Die Arbeiten müssen bis zum 15. März 2015 (Datum des Poststempels) in vierfacher Druckversion und in elektronischer Version – bevorzugt auf CD – zusammen mit dem ausgefüllten Bewerbungsbogen bei der Geschäftsstelle des Förderkreises eingereicht werden. Die Druckversionen und die elektronische Version müssen identisch sein und dürfen keinen Hinweis auf die Verfasser enthalten. Pro Bewerber bzw. Bewerberin kann nur eine Arbeit eingereicht werden. Über die Preisvergabe entscheidet eine unabhängige Jury, deren Mitglieder vom FRU bestimmt werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Teilnehmen können Studierende, Absolventinnen und Absolventen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Lehre, Forschung und Praxis aller relevanten Fachbereiche.
Das Höchstalter beträgt 35 Jahre (Stichtag: 15. März 2015). Zugelassen sind auch Arbeiten von Teams aus bis zu drei Autorinnen bzw. Autoren. Die eingereichten Arbeiten sind in englischer oder deutscher Sprache abzufassen und dürfen noch nicht an anderer Stelle veröffentlicht oder zur Veröffentlichung angeboten worden sein. Die Arbeiten müssen bis zum 15. März 2015 (Datum des Poststempels) in vierfacher Druckversion und in elektronischer Version – bevorzugt auf CD – zusammen mit dem ausgefüllten Bewerbungsbogen (herunterzuladen hier (PDF) bei der Geschäftsstelle des Förderkreises eingereicht werden. Die Druckversionen und die elektronische Version müssen identisch sein und dürfen keinen Hinweis auf die Verfasser enthalten. Pro Bewerber bzw. Bewerberin kann nur eine Arbeit eingereicht werden. Über die Preisvergabe entscheidet eine unabhängige Jury, deren Mitglieder vom FRU bestimmt werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Der FRU lädt die Preisträger bzw. Preisträgerinnen zur Teilnahme am ARL-Kongress 2015 in Köln ein. Er sorgt bei Bedarf für Unterkunft und erstattet die Fahrtkosten nach dem Bundesreisekostengesetz.

Die Preisträger verpflichten sich zur unentgeltlichen Übertragung des Rechts zur Veröffentlichung ihrer eingereichten Arbeiten oder von Teilen daraus an den FRU bzw. an die ARL, sofern in deren Verlag eine Veröffentlichung erfolgt.

Auskünfte erteilt

Förderkreis für Raum- und Umweltforschung e. V.
Geschäftsstelle Jury Werner-Ernst-Preis 2015

Dr. Andreas Klee von der Geschäftsstelle des FRU
Tel. (+49–511) 34842-39
Fax (+49–511) 34842-41
E-Mail: fru@arl-net.de.

Werner-Ernst-Preis 2016 (25. FRU-Förderpreis-Wettbewerb)

Internationale Ausschreibung

Der Förderkreis für Raum- und Umweltforschung e. V. (FRU) schreibt den Werner-Ernst-Preis 2016 aus.
Das Wettbewerbsthema lautet:

Facetten der Reurbanisierung

Thematischer Rahmen des Wettbewerbs

Reurbanisierung ist im urban age eine ebenso spannende wie vielgestaltige Thematik. Der Begriff kann einerseits als vielschichtiger Prozess verstanden werden: Reurbanisierung als „neuerliche Inwertsetzung innerer Stadtgebiete“ (Brake/Herfert 2012: 16), die ungeplant durch das Zusammenspiel einer Vielzahl von Faktoren, und dies in regional unterschiedlicher Ausprägung, erfolgt. Reurbanisierung kann aber auch normativ als „eine umfassende sozial-integrative Strategie mit dem Ziel der Entwicklung der Wohn- und Lebensstandards in der gesamten Kernstadt, insbesondere in ihren an das Zentrum angrenzenden historischen Wohnquartieren“ verstanden werden (Brake/Urbanczyk 2012: 39). Über dieses allgemeine Verständnis von Reurbanisierung hinaus bleiben viele Fragen offen oder werden uneinheitlich beantwortet.

Der Werner-Ernst-Preis 2016 ruft dazu auf, sich mit „Reurbanisierung“ auseinanderzusetzen. Die Beiträge können sich aus unterschiedlicher Fachsicht mit dem Themenfeld befassen, sie können theoretisch-konzeptionell ausgerichtet sein oder sich empirisch auf Fallbeispiele oder einzelne Projekte beziehen. Mögliche Fragen könnten sein:

  • Ist Reurbanisierung primär ein räumlicher, sozialer oder ökonomischer Prozess – oder alles gleichzeitig?
  • Wer sind die Reurbaniten? Sind es junge Singles oder Paare, mit oder ohne Kinder? Ältere Menschen? Besserverdienende? Studierende? Alle zusammen?
  • Welche Sinus-Milieus tragen den Prozess der Reurbanisierung?
  • Welche Rolle spielen die derzeitigen Veränderungen der Arbeitswelt auf dem Weg zur Wissensgesellschaft bei dem Prozess der Reurbanisierung?
  • Welche Rolle spielen kulturelle gesellschaftliche Veränderungen wie die gleichzeitige Berufstätigkeit von Mann und Frau in der Familienphase oder der gesunkene Stellenwert des Autos bei Teilen der Gesellschaft?
  • Ist Reurbanisierung auf Altbauquartiere in den Innenstädten beschränkt oder treten Reurbanisierungsprozesse auch in suburbanen Räumen auf?
  • Ist Reurbanisierung nur ein Phänomen westlicher ehemaliger Industriestädte oder kann sie auch in Städten mit anderer Geschichte beobachtet werden?
  • Ist Reurbanisierung unter anderem in Ostdeutschland ein lang anhaltender Trend oder doch nur eine vorübergehende Erscheinung, weil die meisten Reurbaniten junge Erwachsene sind, die nach ihrer Kindheit und Jugend in „Suburbia“ in die Stadt zurückkehren, diese Gruppe aber zahlenmäßig begrenzt ist?
  • Wie kann oder sollte eine Reurbanisierung gestaltet werden, die die Vorgaben der Leipzig-Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt erfüllt?
  • In welchem Verhältnis steht Reurbanisierung als Strategie zur Großen Transformation (WBGU 2011), die zur Realisierung der globalen Klimaschutzziele in den Städten der Entwicklungs- wie der Industrieländer für erforderlich gehalten wird?

Die hier aufgeworfenen Fragen sollen als Anregung und Inspirationsquelle dienen. Themen der Wettbewerbsbeiträge können einzelne Fragestellungen mit Bezug zu diesen inhaltlichen Zusammenhängen sein, es können aber auch weitere Aspekte des Themenfelds „Reurbanisierung“ aufgegriffen werden.

Erwartungen an die Wettbewerbsbeiträge

Der Wettbewerb richtet sich an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler (Master-, Promotions- oder Postdoc-Phase) ebenso wie an Personen, die sich in ihrer beruflichen Praxis in der Verwaltung, in Planungsbüros etc. mit Fragen der Stadt- und Raumentwicklung beschäftigen. Er ist offen für alle raumrelevanten Disziplinen. Wissenschaftlich ausgerichtete Beiträge mit eher theoretischem Ansatz sind ebenso willkommen wie analytische Arbeiten oder reflektierte Erfahrungsberichte aus der Praxis mit wissenschaftlicher Fundierung.

Interessierte können gerne zunächst beim Förderkreis anfragen, ob sich ein vorgesehenes Thema für den Wettbewerb eignet. Neben eigens für den Werner-Ernst-Preis 2016 erstellten Beiträgen können auch solche Arbeiten zum Thema eingereicht werden, die auf umfassenderen, bereits vorliegenden oder in Arbeit befindlichen Studien-, Projekt- oder Abschlussarbeiten sowie Dissertationen beruhen.

Preise und Preisverleihung

Der Werner-Ernst-Preis 2016 ist mit insgesamt 4.500 € dotiert. Vorgesehen ist die Vergabe eines ersten Preises (2.000 €), eines zweiten Preises (1.500 €) und eines dritten Preises (1.000 €). Auf Vorschlag der Jury können eine Reduzierung der Zahl der Preise und eine andere Aufteilung der Preissumme erfolgen. Als Anerkennung für weitere, nicht mit Geldpreisen ausgezeichnete Wettbewerbsbeiträge stehen wertvolle Buchgeschenke zur Verfügung.

Die Preise werden im Rahmen des ARL-Kongresses vom 15. bis 18. September 2016 in Hannover überreicht. Die Verfasserin bzw. der Verfasser des mit dem ersten Preis ausgezeichneten Wettbewerbsbeitrages erhält Gelegenheit zur Vorstellung der Arbeit.

Quellen

Brake, K.; Herfert, G. (2012): Auf dem Weg zu einer Reurbanisierung? In: Brake, K.; Herfert, G. (Hrsg.): Reurbanisierung: Materialität und Diskurs in Deutschland. Wiesbaden, 12-19.

Brake, K.; Urbanczyk, R. (2012): Reurbanisierung – Strukturierung einer begrifflichen Vielfalt. In: Brake, K.; Herfert, G. (Hrsg.): Reurbanisierung: Materialität und Diskurs in Deutschland. Wiesbaden, 34-51.

WBGU – Wissenschaftlicher Beirat Globale Umweltveränderungen (2011): Welt im Wandel – Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation. Hauptgutachten. Berlin. http://www.wbgu.de/fileadmin/templates/dateien/
veroeffentlichungen/hauptgutachten/jg2011/wbgu_jg2011.pdf (28.04.2015).

Mentoring-Programme von ARL und FRU

Mentoring-Jahrgang 2018

(Mentees (w) / Mentorinnen (w)):

Gemeinsame Treffen

Auf dem Halbzeittreffen im September 2019 stellten die Teilnehmer/innen ihre Zwischenergebnisse zur Diskussion.

Anschließend konnten sich die Mentees in Form eines `Speed-Dating‘ mit den jeweils anderen Mentorinnen besprechen; dieses Format ermöglicht einen Blick auf eigene Fragen der Mentees durch eine weitere als die eigene Mentorin.

In der Abschlussdiskussion wurde angesprochen, dass Fortschritte und Ergebnisse des Mentorings regelmäßig in den ARL-Nachrichten berichtet werden sollten, um die Sichtbarkeit der Programme und der Tätigkeit der Mentorinnen und Mentoren zu erhöhen. Außerdem wurde eine gemeinsame Veranstaltung mit den bisherigen und vor allem den neuen Mentorinnen und Mentoren angeregt, die am Rande des ARL-Kongresses stattfinden könnte. Außerdem wurde angeregt, an jedem ARL-Kongress ein Foto mit den anwesenden Mentoring-Aktiven zu machen und in den ARL-Nachrichten zu veröffentlichen.

Weitere Informationen sind in den ARL-Nachrichten 02/2019 auf den Seiten 78 ff. zu finden.

Mentoring-Programme von ARL und FRU

Mentoring-Jahrgang 2015

(Mentee (w/m) / Mentorin / Mentor):

Gemeinsame Treffen

Ergebnisse des Mentoring-Jahrgangs 2015 wurden auf dem Abschlusstreffen im März 2017 präsentiert und die weitere Karriereplanung der Mentees diskutiert.

Ergebnisse:

Stefan Esch stellte seine Projektarbeit zum Thema „Regionale Fachkräftesicherung durch Rück- und Zuwanderung“ beim Deutschen Kongress für Geographie 2017 in Tübingen vor;
Markus Gerber präsentierte seine Projektarbeit zum Thema „Ansiedlungsmonitoring großflächiger Einzelhandel am Niederrhein“ an der Fakultät Raumplanung der Technischen Universität Dortmund im Rahmen eines Vorlesungsseminars;
Jeanette Sebrantke erstellt einen „Leitfaden für eine gendergerechte Planung in regionalen Planungsprozessen“.

Ausschreibung

Ab Januar 2015 schreiben die ARL und der Förderkreis für Raumforschung und Umweltforschung e. V. (FRU) in Kooperation mit der HafenCity Universität Hamburg ein Mentoring-Programm für Nachwuchskräfte in Wissenschaft und Praxis der Raum- und Umweltplanung aus.
Absicht des Programms ist es, die Nachwuchsförderung weiter zu verbessern und gezielt junge Frauen und Männer beim Start ins Berufsleben und bei der weiteren berufl ichen Entwicklung zu unterstützen. Das Programm beginnt 2015 und steht jungen Frauen und Männern gleichermaßen offen. Es hat eine Laufzeit von zwei Jahren. Mit diesem Programm wird die Nachwuchsförderung, der sich ARL und FRU besonders verpflichtet fühlen, um eine neue Facette erweitert. Beide Institutionen bieten bereits seit Oktober 2005 ein Mentoring-Programm für junge Wissenschaftlerinnen und Praktikerinnen im Bereich der Raum- und Umweltplanung an, dessen Laufzeit seit 2014 ebenfalls zwei Jahre beträgt und das in den jeweils „geraden“ Jahren beginnt. Die Nachwuchsförderung wird nun durch das neue Mentoring-Programm für junge Frauen und Männer ergänzt – in den jeweils „ungeraden“ Jahren. Das Mentoring-Programm soll einen Beitrag dazu leisten, qualifizierten Nachwuchskräften fachliche und soziale Kompetenzen zu vermitteln, um in leitende Positionen aufsteigen zu können. Hierbei geht es beispielsweise um Entscheidungsfähigkeit, Innovationsfreudigkeit, Belastbarkeit und Beharrlichkeit. Schließlich kann durch das Programm auch die personale Kompetenz verbessert werden, indem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beispielsweise ihr Selbstmanagement und ihre Eigenverantwortung stärken.

Programm

Für das Jahr 2015 schreiben ARL und FRU acht Plätze mit einer Laufzeit von 24 Monaten aus – vier Plätze für junge Frauen, vier für junge Männer. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern stehen Mentorinnen und Mentoren aus der Wissenschaft und Planungspraxis zur Seite. Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer zwischen Mentees und erfahrenen Mentorinnen und Mentoren sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer individuell fördern.
Das Programm setzt sich aus folgenden Bausteinen zusammen:

  • One-to-one Mentoring einer / eines Mentee mit jeweils einer erfahrenen Planerin oder Wissenschaftlerin / einem erfahrenen Planer oder Wissenschaftler
  • Gemeinsame Veranstaltungen zum Auftakt, zur Halbzeit sowie zum Abschluss des Programms (Diskussion und Förderung der fachlichen und persönlichen Qualifi kationen, Analyse und Problematisierung sozialer Kompetenzen, Strategien zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie)
  • Qualifikationskurse für die Mentees
  • Bearbeitung eines Projektes in Absprache mit der jeweiligen Mentorin / dem jeweiligen Mentor

Bei erfolgreicher Teilnahme erhält die/der Mentee zum Abschluss ein Zertifikat.

One-to-one Mentoring

Kernstück des Programms ist die Partnerschaft zwischen Mentorin/Mentor und Mentee. Damit das Tandem funktioniert, sollten die Ziele und die Persönlichkeit der Mentee / des Mentees mit den Unterstützungsmöglichkeiten und der Persönlichkeit, Biographie und den Erfahrungen der Mentorin / des Mentors zusammenpassen. Die Geschäftsstelle der ARL wirkt hier unterstützend und vermittelt den Kontakt zwischen Mentee und Mentorin/Mentor. Diese steht beiden Seiten auch während des gesamten Prozesses bei Fragen zur Verfügung. Über Erwartungen und Ziele der Partnerschaft, Häufi gkeit und Form des Kontaktes sowie die Vertraulichkeit der Gespräche stimmen sich Mentorin/Mentor und Mentee zu Beginn ab. Die Teilnehmerinnen/Teilnehmer können die jeweilige Partnerin / den jeweiligen Partner ablehnen und sich bei Konflikten an die Programm-Geschäftsstelle wenden.

Qualifikationskurse

Innerhalb des Mentoring-Programms wird von den Mentees erwartet, dass sie an zwei Qualifikationskursen teilnehmen.Vorgesehen ist ein gemeinsames Trainingsprogramm zum Thema „Souveräner Umgang mit Konflikten“. Der zweite Kurs(auf eigene Kosten) kann aus folgenden Inhalten gewählt werden: Projektmanagement, Präsentation, Rhetorik, Selbstmanagement, Zeitmanagement, Vermittlung der „Spielregeln“ im Wissenschaftsbetrieb und Berufsalltag oder Kommunikations- und Bewerbungstraining.

Gemeinsame Veranstaltungen

Auf der Auftaktveranstaltung erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Informationen zum Programm und viel Gelegenheit, sich untereinander kennenzulernen. Halbzeit- und Abschlussveranstaltung dienen der Analyse und Problematisierung karrierefördernder und karrierehemmender Faktoren, des „Lernens“ aus den Biographien der Mentorinnen/Mentoren. Zudem werden die Ergebnisse der Mentee-Projekte präsentiert sowie Erfahrungen mit dem Programm ausgetauscht. Die gemeinsamen Treffen dienen auch dazu, in einem „geschützten Raum“ Eindrücke auszutauschen und gemeinsam Antworten auf die Fragen zu finden, die sich den Mentees im beruflichen Alltag hinsichtlich der Karriereplanung und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie stellen.

Projekte

Die Mentees sollen das Programm auch dazu nutzen, ein gemeinsam mit der jeweiligen Mentorin / dem jeweiligen Mentor zu definierendes Projekt zu bearbeiten. Dies kann beispielsweise ein Fachaufsatz mit dem Ziel einer Veröffentlichung in einer referierten Fachzeitschrift sein, ein neuer methodischer Ansatz bei der Bewältigung fachlicher Aufgaben oder die Vorbereitung eines konkreten Karriereschrittes. Die Mentees und Mentorinnen/Mentoren halten Ziele und Schritte ihres jeweiligen Projektes in einer Zielvereinbarung fest.

Vorteile für Mentees

  • Vertiefte Kenntnisse über Strukturen, „Spielregeln“ und Verfahrensweisen in Planungspraxis oder Wissenschaft
  • Hinweise zum Aufbau von Netzwerken sowie Integration in wissenschaftliche und praxisorientierte Netzwerke der Raum- und Umweltplanung sowie der Raumwissenschaften
  • Förderung strategischer Kompetenzen und des „Selfmarketings“
  • Erweiterte oder konkrete Vorstellungen zur Karriereplanung und höhere Motivation
  • Vorteile für Mentorinnen/Mentoren
  • Erweiterung der Beratungsmöglichkeiten und Erfahrungen im Wissenstransfer
  • Anregungen und Motivation sowie erweiterte Kontakte
  • Reflexion des eigenen Berufswegs sowie von Zielen und Erwartungen
  • Ziele aus Sicht von ARL und FRU
  • Qualitätssteigerung in der Nachwuchsförderung
  • Sicherung der Leistungsfähigkeit der ARL durch frühzeitige Einbindung von besonders qualifizierten Nachwuchskräften
  • Förderung der Gleichstellung in den Raum- und Umweltwissenschaften
  • Förderung des Images der Raum- und Umweltwissenschaften im Wettbewerb um Talente
  • Förderung der Qualifikationen von Frauen und Männern für Führungspositionen in Wissenschaft und Praxis

Erwartungen an die Teilnehmerinnen/Teilnehmer

Das Mentoring-Programm von ARL und FRU richtet sich an Absolventinnen und Absolventen der Raumplanung, Landschafts- und Umweltplanung, Geographie und verwandter Studienrichtungen mit Bezug zur Raum- und Umweltplanung bzw. -forschung.
Bei Interesse an einer Teilnahme sollten Sie bereit sein:

  • sich aktiv in die Mentoring-Partnerschaft über den Zeitraum von zwei Jahren einzubringen und regelmäßige Treffen wahrzunehmen,
  • ein mit der jeweiligen Mentorin / dem jeweiligen Mentor zu definierendes Projekt im Zeitraum des Programms zu bearbeiten,
  • zwei Qualifikationskurse zu besuchen,
  • über das Projekt auf der Abschlussveranstaltung zu berichten.

Werner-Ernst-Preis 2018 (27. FRU-Förderpreis-Wettbewerb)

Internationale Ausschreibung

Der Förderkreis für Raum- und Umweltforschung e. V. (FRU) schreibt den Werner-Ernst-Preis 2018 aus. Der Preis befasst sich dieses Mal mit dem Thema Flächenmanagement, das trotz jahrelanger großer Aufmerksamkeit wegen des immer noch zu hohen „Flächenverbrauchs“ und wegen neuer Anforderungen nichts an Aktualität eingebüßt hat. Das Wettbewerbsthema lautet:

Flächenmanagement unter veränderten Rahmenbedingungen

Thematischer Rahmen des Wettbewerbs

Der weltweit steigende Energiebedarf bei noch überwiegend fossilen Energiesystemen, Urbanisierung und Landnutzungsänderungen gelten als drei wesentliche Triebkräfte des globalen Wandels und des anthropogenen Klimawandels. Deren Ausmaße erfordern eine globale, eine „große Transformation“, die – zugeschnitten auf die jeweiligen nationalen Gegebenheiten – Veränderungen (Transformationen) in vielen Handlungsfeldern erfordert (vgl. WBGU 2011; WBGU 2016). Die urbane Flächennutzung wird vom Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) als „transformatives Handlungsfeld“ definiert (WBGU 2016: 170 ff.), das als zentraler Hebel für Veränderungen dienen kann und wegen seiner „Dringlichkeit, Größenordnung“, seines „Potenzials zur Vermeidung von Pfadabhängigkeiten“ und seines „großen Zusatznutzens besonders geeignet ist“, „Systemumschwünge zur Nachhaltigkeit auszulösen“ (WBGU 2016: 544). Damit wird Flächenmanagement als eine zentrale Aufgabe in dieser Transformation adressiert. Flächenmanagement hat zwischen konkurrierenden Flächenansprüchen von neuen Wohn- und Gewerbegebieten, Infrastruktureinrichtungen einschließlich Anlagen zur Energiegewinnung, Landwirtschaft, Risikovorsorge für den Klimawandel und Umwelt- und Naturschutz unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitszielen abzuwägen. Flächenmanagement ist auf allen angesprochenen Ebenen – von der globalen bis zur lokalen Ebene – zu verorten und demzufolge eine Multilevel- Governance-Aufgabe.

Verstädterung und Urbanisierung haben zwar in Deutschland vergleichsweise moderate Ausmaße, aber die Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrszwecke ist bundesweit – trotz Abnahmen in den letzten Jahren – mit 66 Hektar pro Tag immer noch zu hoch (Mittelwert des Zeitraums 2012 bis 2015; Statistisches Bundesamt 2017). Neue Flächen werden in Deutschland inzwischen zu fast 70 % außerhalb der verdichteten Regionen in Anspruch genommen, vor allem in kleinen Gemeinden ohne zentralörtliche Funktionen (Adrian/Bock/Preuß 2016: 25). Die Steuerung der Flächennutzung auf Basis des zentralörtlichen Systems scheint somit weniger wirkungsvoll zu sein als erwartet; zumindest scheint sie durch mächtigere Faktoren wie Grundstückspreise oder Erwartungen an Umwelt- und Lebensqualität im ländlichen Raum überlagert zu werden. Dabei zeigen nicht nur wachsende, sondern auch die meisten schrumpfenden Regionen Flächenneuausweisungen, da Einwohner- und Arbeitsplatzentwicklung einerseits und „Flächenverbrauch“ andererseits inzwischen voneinander entkoppelt verlaufen. In allen Räumen bleiben Brachflächen (zu lange) ungenutzt.

Es ist unklar, ob das Ziel der aktuellen deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, bis zum Jahr 2030 „nur“ noch maximal 30 Hektar Fläche/Tag für Siedlungs- und Verkehrsflächen neu in Anspruch zu nehmen (Bundesregierung 2016), erreicht werden kann. Außerdem ist von einer weiteren Verschärfung der Ziele für die Flächenneuinanspruchnahme auszugehen: Der tägliche Flächenverbrauch soll nach dem neuen deutschen Umweltprogramm bis zum Jahr 2030 auf 20 Hektar/Tag gesenkt werden (BMUB 2016: 82), und die Vereinten Nationen, die Europäische Union, der Rat der Bundesregierung für Nachhaltige Entwicklung sowie verschiedene Umweltverbände gehen deutlich weiter und empfehlen bzw. fordern eine Netto-Null-Inanspruchnahme von Flächen bis 2050 (Europäische Kommission 2011: 18; RNE 2016: 6; UN 2016).

Mit diesen strengeren Flächenzielen soll ein Innovationsschub initiiert werden, der nicht nur zu einer sparsameren und effizienteren Nutzung der Ressource Fläche führt, sondern auch zu einer effizienteren und schonenderen Nutzung anderer Ressourcen, denn die Flächenziele können nur erreicht werden, wenn sie in ein integratives Konzept nachhaltiger Entwicklung eingebettet sind.

Über die o. g. quantitativen Ziele zur Senkung der Flächenneuinanspruchnahme hinaus werden qualitative Ziele angesprochen bzw. es wird gefordert, dass über die Mengenbegrenzung hinaus auch Ziele für Flächeneigenschaften und Nutzungsqualitäten formuliert und angestrebt werden. Zum einen wirft der soziodemografische Wandel – in Deutschland insbesondere die Alterung und soziale Spaltung der Bevölkerung und die Integration von Zuwanderern – die Frage nach einer ausreichenden Verfügbarkeit, Erreichbarkeit und optimalen Nutzbarkeit v. a. städtischer Grün- und Freiflächen und nach einem angepassten Infrastrukturangebot auf. Gleichzeitig sind auf kommunaler Ebene Klimaschutzmaßnahmen und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel erforderlich, die zum Teil ebenfalls mit Ansprüchen an Flächen verbunden sind. Angesichts knapper – hauptsächlich kommunaler – Budgets stellt sich die Frage, wie diese quantitativen und qualitativen Herausforderungen des Flächenmanagements bewältigt werden sollen.

Dabei wurde in den letzten Jahren eine Vielzahl von Verfahren und Instrumenten zum Flächenmanagement entwickelt, u. a.:

  • Mengenziele für die Obergrenze der Flächenneuinanspruchnahme, von der nationalen bis zum Teil zur kommunalen Ebene
  • die städtebaulichen Ziele Kompaktheit, Nutzungsmischung, kurze Wege
  • die Ziele Flächenmobilisierung im Bestand, Innenentwicklung vor Außenentwicklung im Verhältnis 3:1, doppelte Innenentwicklung
  • das Modell der Flächenkreislaufwirtschaft zur flexibleren und schnelleren Wiedereinbringung von Brachen in den Nutzungszyklus
  • Brachflächenmanagementsysteme
  • die rechtliche Verankerung des Baurechts auf Zeit
  • ökonomische Instrumente wie Grundstücksfonds, Kosten- Nutzen-Analysen bei der Neuausweisung von Bauland, Neuausweisungsumlagen, Bodenversiegelungsabgaben
  • Bodenvorratspolitik, Information von potenziellen Flächeninteressenten, Mitwirkung bei der Vermarktung von Flächen, Flächenmonitoring
  • die Einführung des Schutzguts Fläche in der Umweltprüfung zur Bauleitplanung

Da die bisherigen Instrumente und Maßnahmen des Flächenmanagements offensichtlich nicht ausreichen, die o. g. Ziele in der Praxis zu erreichen, sind weitere Lösungsansätze in Diskussion bzw. Erprobung:

  • eine Überprüfung, aus welchen Gründen die flächenpolitischen Ziele voraussichtlich nicht erreicht werden
  • eine konsequente Flächenkontingentierung durch Operationalisierung der bundesweiten Flächenziele durch Länder, Regionen und Kommunen, ein zoniertes Satzungsrecht und die Beseitigung kontraproduktiver ökonomischer und fiskalischer Anreize (vgl. Adrian/Bock/ Preuß 2016)
  • handelbare Flächenzertifikate, Diversifizierung urbaner Eigentumsmodelle, Qualifizierung von Flächeninformationen und Flächenbewertungen, flexible Flächennutzungen (shared space), städtische Gemeinschaftsgüter (urban commons) (WBGU 2016: 177 ff.)

Da die absehbar anspruchsvoller werdenden Ziele des Flächenmanagements nur zu realisieren sind, wenn die rechtlichen Grundlagen diese auch unterstützen, ist zu prüfen, ob das deutsche Bodenrecht ausreichende Handlungsmöglichkeiten für ein wirksames Flächenmanagement bietet (Adrian/Bock/Preuß 2016).

Mit dem Werner-Ernst-Preis sollen Arbeiten ausgezeichnet werden, die eine größere Wirksamkeit des Flächenmanagements im Rahmen nachhaltiger Raumentwicklung anstreben und sich mit der Thematik Flächenmanagement in einer der Komplexität der Fragestellung angemessenen Weise befassen. Die Beiträge können sich aus unterschiedlicher Fachsicht mit dem Themenfeld befassen; sie können theoretisch-konzeptionell ausgerichtet sein oder sich empirisch auf Fallbeispiele beziehen und diese wissenschaftlich analysieren.

Die Arbeiten sollen anregende, innovative Ansätze aufzeigen, die sich mit folgenden Fragen – auch mit einzelnen dieser Fragen – befassen:

  • Welche Widerstände gegen ein wirksames Flächenmanagement können identifiziert werden und welche Treiber, Triebkräfte oder Ursachenfaktoren können benannt und analysiert werden?
  • Welche Erfahrungen aus anderen (v. a. europäischen) Ländern liegen zum Flächenmanagement vor? Gibt es für Deutschland interessante, übertragbare Ansätze?
  • Welche neuen, bisher noch wenig bekannten Ansätze und Instrumente für das Flächenmanagement gibt es in Theorie und/oder Praxis?
  • Wie werden Bedarfe und Beispiele für das Flächenmanagement in qualitativer Hinsicht thematisiert und wie können sie umgesetzt werden, z. B. mit dem Ziel einer ökologisch und sozial gerechten (Frei-)Flächenverteilung, mit dem Ziel der altersgerechten Nutzbarkeit, zur Realisierung von Klimaschutz- und -anpassungsmaßnahmen oder mit dem Ziel der ökologischen Aufwertung?
  • Welche Interessen und/oder Handlungsmöglichkeiten haben oder benötigen die am Flächenmanagement beteiligten Akteure und/oder wie bringen sie sich in das Flächenmanagement ein?
  • Welche Konsequenzen hat ein zielführendes, wirksames Flächenmanagement für die Steuerung der Stadtentwicklung bzw. für Governance-Fragen?

Erwartungen an die Wettbewerbsbeiträge

Der Wettbewerb richtet sich an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler (Master-, Promotions- oder Post-Doc-Phase) ebenso wie an Personen, die sich in ihrer beruflichen Praxis in Verwaltung, Planungsbüros etc. mit Fragen der Stadt- und Raumentwicklung beschäftigen. Er ist offen für alle raumrelevanten Disziplinen. Wissenschaftlich ausgerichtete Beiträge mit eher theoretischem Ansatz sind ebenso willkommen wie analytische Arbeiten oder reflektierte Erfahrungsberichte aus der Praxis mit wissenschaftlicher Fundierung.

Interessierte können gerne zunächst beim Förderkreis anfragen, ob sich ein vorgesehenes Thema für den Wettbewerb eignet. Neben eigens für den Werner-Ernst-Preis 2018 erstellten Arbeiten können auch solche Beiträge eingereicht werden, die auf umfassenderen, bereits vorliegenden oder in Arbeit befindlichen Studien-, Projekt- oder Abschlussarbeiten sowie Dissertationen beruhen.

Preise und Preisverleihung

Der Werner-Ernst-Preis 2018 ist mit insgesamt 4.500 € dotiert. Vorgesehen ist die Vergabe eines ersten Preises (2.000 €), eines zweiten Preises (1.500 €) und eines dritten Preises (1.000 €). Auf Vorschlag der Jury kann eine Reduzierung der Zahl der Preise und eine andere Aufteilung der Preissumme erfolgen. Als Anerkennung für weitere, nicht mit Geldpreisen ausgezeichnete Wettbewerbsbeiträge stehen wertvolle Buchgeschenke zur Verfügung.

Die Preise werden im Rahmen des ARL-Kongresses Ende April 2018 in München überreicht. Die Verfasserinnen und Verfasser der ausgezeichneten Beiträge erhalten Gelegenheit, ihre Arbeiten in einem Science-Slam kurz vorzustellen.

Teilnahmebedingungen

Teilnehmen können Studierende, Absolventinnen und Absolventen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Lehre, Forschung und Praxis aller relevanten Fachbereiche. Das Höchstalter beträgt 35 Jahre (Stichtag: 15. Februar 2018). Zugelassen sind auch Arbeiten von Teams aus bis zu drei Autorinnen/Autoren.

Die eingereichten Beiträge sind in englischer oder deutscher Sprache abzufassen und dürfen noch nicht an anderer Stelle veröffentlicht oder zur Veröffentlichung angeboten worden sein. Die Arbeiten müssen bis zum 15. Februar 2018 (Datum des Poststempels) in vierfacher Druckversion und in elektronischer Version – bevorzugt auf CD – zusammen mit dem ausgefüllten Bewerbungsbogen bei der Geschäftsstelle des Förderkreises eingereicht werden. Die Druckversionen und die elektronische Version müssen identisch sein und dürfen keinen Hinweis auf die Verfasser enthalten. Pro Bewerberin/ Bewerber kann nur eine Arbeit eingereicht werden. Über die Preisvergabe entscheidet eine unabhängige Jury, deren Mitglieder vom FRU bestimmt werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die eingereichten Arbeiten können leider nicht zurückgegeben werden.

Der FRU lädt die Preisträgerinnen/Preisträger zur Teilnahme am ARL-Kongress 2018 in München ein. Er sorgt bei Bedarf für Unterkunft und erstattet die Fahrtkosten nach dem Bundesreisekostengesetz.

Die Preisträger verpflichten sich zur unentgeltlichen Übertragung des Rechts zur Veröffentlichung ihrer eingereichten Arbeiten oder von Teilen daraus an den FRU bzw. an die ARL, sofern in deren Verlag eine Veröffentlichung erfolgt.

Förderpreis für Raum- und Umweltforschung 2019

Internationale Ausschreibung

Der Förderkreis für Raum- und Umweltforschung e. V. (FRU) schreibt den FRU-Förderpreis für Raum- und Umweltforschung 2019 aus. Das Wettbewerbsthema lautet:

Postwachstum und Raumentwicklung – Stadt und Region

Jahrgang 2019

Urban Food Revolution. Städtische Ernährungsstrategien und Food Pioniere für die Nachhaltigkeitstransformation des Ernährungssystems

Thematischer Rahmen des Wettbewerbes

Der stetige Anstieg des Ressourcen- und Rohstoffverbrauchs und zudem der Emissionen führt zu vielfältigen Erschöpfungszuständen der Ökosysteme, zu einem beschleunigten Klimawandel sowie zu Ressourcen- und Machtkonflikten und zu steigenden Nahrungs- und Energiepreisen. Diese Erschöpfungszustände greift der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung für globale Umweltveränderungen WBGU in seinem Hauptgutachten 2011 auf und begründet damit die Notwendigkeit zu einer umfassenden Transformation zur Nachhaltigkeit bzw. zu einer nachhaltigen Gesellschaft.

Die Wirtschafts- und Lebensweisen in den Industrieländern verschärfen nicht nur die Klima- und Umweltprobleme, sondern verringern die Entwicklungschancen zukünftiger Generationen. Diesen Herausforderungen wird bislang überwiegend mit technologischem Fortschritt begegnet. In der Wissenschaft werden allerdings zunehmend wachstumskritische Ansätze diskutiert, die deutlich machen, dass die vorherrschenden Wirtschaftsweisen die „planetarischen Grenzen“ ignorieren (Rockström et al. 2009; WBGU 2011; Welzer/Sommer 2014). Antworten und alternative Lösungsansätze werden bereits von verschiedenen urbanen oder regional wirksamen Netzwerken, Gruppierungen und Initiativen angeboten, die Postwachstumskonzepte, wie sie von Jackson (Zero-Growth 2009), Paech (Postwachstumsgesellschaft 2009; 2012) oder Latouche (Degrowth 2010) diskutiert werden, mit konkreten Praktiken hinterlegen.

Neben lokalen und regionalen Beispielen und Angeboten für eine suffizienzorientierte Lebensweise (z. B. Mieten statt Besitzen oder Reduzierung der individuellen Wohnfläche in genossenschaftlichen Wohnformen) greifen auch gesellschaftliche Initiativen, etwa die Transition-Town-, Citta- Slow- oder Degrowth-Bewegung, diese Entwicklung auf. Eine Regionalisierung von Wirtschafts- und Gesellschaftsverflechtungen (Paech 2009: 30) sowie alternative Wohlstandsindikatoren – fern von monetären Grundgrößen wie Bruttoinlandsprodukt oder regionaler Kaufkraft – sind Grundzüge der Postwachstumskonzepte.

Der FRU-Förderpreis für Raum- und Umweltforschung 2019 ruft dazu auf, sich mit dem Thema Postwachstum in Bezug auf die Stadt und/oder die Region auseinanderzusetzen. Die Beiträge können sich aus unterschiedlicher Fachsicht mit dem Themenfeld befassen, sie können theoretischkonzeptionell ausgerichtet sein oder sich empirisch auf Fallbeispiele oder einzelne Projekte beziehen und diese wissenschaftlich analysieren. Mögliche Fragen könnten beispielsweise sein:

  • Wie können innovative Ansätze der Stadt- und Regionalentwicklung bzw. -planung aussehen, die zu einer Postwachstumsgesellschaft beitragen?
  • Welche Handlungsmöglichkeiten haben Städte bzw. Regionen in Bezug auf alternative Wirtschaftsformen?
  • Welche räumlichen Indikatoren können für eine Postwachstumsgesellschaft zugrunde gelegt werden?
  • Mit welchen Handlungsmöglichkeiten auf stadt-regionaler Ebene können innovative Initiativen befördert oder Möglichkeitsräume für diese Initiativen geschaffen werden?
  • Wie lassen sich fachliche Ansätze, etwa Lokale Agenda 21 oder Klimaschutz, konzeptionell mit dem Thema Postwachstum verbinden?
  • Auf welche konzeptionellen Grundlagen der Postwachstumsdebatte kann die Stadt- und Regionalplanung bzw. -entwicklung mit welchen Instrumenten Einfluss nehmen?
  • Welche Instrumenten- oder Verfahrensinnovationen wären in der Stadt- und Regionalentwicklung bzw. -planung denkbar, die mit Postwachstumsüberlegungen zusammenhängen?
  • Wie kann eine Zukunftsvision 2050 für eine Postwachstumsstadt oder für eine Postwachstumsregion aussehen?

Die hier aufgeworfenen Fragen sollen nur als Anregung und Inspiration dienen. Themen der Wettbewerbsbeiträge können einzelne Fragestellungen mit Bezug zu diesen inhaltlichen Zusammenhängen sein, ebenso aber auch weitere Aspekte des Themenfelds „Postwachstum und Raumentwicklung“. Als Anregung kann auf die Nachrichten der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (Nachrichten der ARL 04/2017) mit Beiträgen zum Thema „Planung ohne Wachstum“ hingewiesen werden.

Download „Planung ohne Wachstum“ ARL 04/2017

Erwartungen an die Wettbewerbsbeiträge

Der Wettbewerb richtet sich an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler (Master-, Promotions- oder Postdoc-Phase) ebenso wie an Personen, die sich in ihrer beruflichen Praxis in Verwaltung, Planungsbüros etc. mit Fragen der Stadt- und Raumentwicklung beschäftigen. Er ist offen für alle raumrelevanten Disziplinen. Wissenschaftlich ausgerichtete Beiträge mit eher theoretischem Ansatz sind ebenso willkommen wie analytische Arbeiten oder reflektierte Erfahrungsberichte aus der Praxis mit wissenschaftlicher Fundierung.

Interessierte können gerne zunächst beim Förderkreis anfragen, ob sich ein vorgesehenes Thema für den Wettbewerb eignet. Neben eigens für den FRU-Förderpreis für Raum- und Umweltforschung 2019 erstellten Beiträgen können auch Arbeiten eingereicht werden, die auf umfassenderen, bereits vorliegenden oder in Arbeit befindlichen Studien-, Projekt- oder Abschlussarbeiten sowie Dissertationen beruhen.

Preise und Preisverleihung

Der FRU-Förderpreis für Raum- und Umweltforschung 2019 ist mit insgesamt 4.500 € dotiert. Vorgesehen ist die Vergabe eines ersten Preises (2.000 €), eines zweiten Preises (1.500 €) und eines dritten Preises (1.000 €). Auf Vorschlag der Jury können eine Reduzierung der Zahl der Preise und eine andere Aufteilung der Preissumme erfolgen. Als Anerkennung für weitere, nicht mit Geldpreisen ausgezeichnete Wettbewerbsbeiträge stehen wertvolle Buchgeschenke zur Verfügung.

Die Preise werden im Rahmen des ARL-Kongresses am 28. Juni 2019 in Kassel überreicht. Die Verfasserin bzw. der Verfasser des mit dem ersten Preis ausgezeichneten Wettbewerbsbeitrags erhält Gelegenheit, die Arbeit vorzustellen.

Teilnahmebedingungen

Teilnehmen können Studierende, Absolventinnen/Absolventen sowie Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter in Lehre, Forschung und Praxis aller relevanten Fachbereiche. Das Höchstalter beträgt 35 Jahre (Stichtag: 15. März 2019). Zugelassen sind auch Arbeiten von Teams aus bis zu drei Autorinnen/Autoren.Die eingereichten Arbeiten sind in englischer oder deutscher Sprache abzufassen und dürfen noch nicht an anderer Stelle veröffentlicht oder zur Veröffentlichung angeboten worden sein. Die Arbeiten müssen bis zum 15. März 2019 (Datum des Poststempels) in vierfacher Druckversion und in elektronischer Version – bevorzugt auf CD – zusammen mit dem ausgefüllten Bewerbungsbogen bei der Geschäftsstelle des Förderkreises eingereicht werden.

Download Bewerbungsbogen

Die Druckversionen und die elektronische Version müssen identisch sein und dürfen keinen Hinweis auf die Verfasser enthalten. Pro Bewerberin/Bewerber kann nur eine Arbeit eingereicht werden. Über die Preisvergabe entscheidet eine unabhängige Jury, deren Mitglieder vom FRU bestimmt werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die eingereichten Arbeiten können leider nicht zurückgegeben werden.

Der FRU lädt die Preisträgerinnen/Preisträger zur Teilnahme am ARL-Kongress am 27./28.06.2019 in Kassel ein. Er sorgt bei Bedarf für Unterkunft und erstattet die Fahrtkosten nach dem Bundesreisekostengesetz.

Die Preisträger verpflichten sich zur unentgeltlichen Übertragung des Rechts zur Veröffentlichung ihrer eingereichten Arbeiten oder von Teilen daraus an den FRU bzw. an die ARL, sofern in deren Verlag eine Veröffentlichung erfolgt.

Kontakt

Die Arbeiten sind einzureichen an folgende Adresse:

Förderkreis für Raum- und Umweltforschung e. V.
Geschäftsstelle Förderpreis für Raum- und Umweltforschung 2019
c/o ARL
Vahrenwalder Str. 247, 30179 Hannover

Auskünfte erteilt Prof. Dr. Jörg Knieling
(Stv. Vorsitzender des FRU)
HafenCity Universität Hamburg
joerg.knieling@hcu-hamburg.de

Mit Unterstützung der Christel und Klaus Wolf-Stiftung

Literatur

  • Jackson, T. (2009): Prosperity without Growth? The Transition to a Sustainable Economy. Sustainable Development Commission. London.
  • Latouche, S. (2010): Degrowth. In: Journal of Cleaner Production 18 (6), 519-522. (13.09.2016).
  • Paech, N. (2009): Postwachstumsökonomie. Ein Vademecum. In: Zeitschrift für Sozialökonomie 46 (160/161), 28-31. (13.09.2016).
  • Paech, N. (2012): Befreiung vom Überfluss. Auf dem Weg in die Postwachstumsökonomie. München.
  • Rockström, J.; Steffen, W.; Noone, K.; Persson, Å.; Chapin III, S.; Lambin, E.; Lenton, T.; Scheffer, M.; Folke, C.; Schellnhuber, H. J.; Nykvist, B.; de Wi, C.; Hughes, T.; van der Leeuw, S.; Rodhe, H.; Sörlin, S.; Snyder, P.; Costanza, R.; Svedi, U.; Falkenmar, M.; Karlberg, L.; Corel, R.; Fabry, V.; Hansen, J.; Walker, B.; Liverman, D.; Richardson, K.; Crutzen, P.; Foley, J. (2009): A safe space for humanity. In: Nature (461), 472-475. (13.09.2016).
  • WBGU – Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung für globale Umweltveränderungen (2011): Welt im Wandel. Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation. Hauptgutachten. Berlin.
  • Welzer, H.; Sommer, B. (2014): Transformationsdesign. Wege in eine zukunftsfähige Moderne. München. = Transformationen 1.

Mentoring-Programme von ARL und FRU

Mentoring-Jahrgang 2016

(Mentees (w) / Mentorinnen (w):

Gemeinsame Treffen

Das Abschlusstreffen des Mentoring-Jahrgang 2016 fand im Juni 2018 in Hannover statt. Positiv zu bemerken ist, dass mehrere Mentees während der Laufzeit des Mentoring-Programms Karrierefortschritte machten.

Von den Mentees wurde auf dem Abschlusstreffen angeregt, die Mentees vor Programmbeginn nach eigenen Vorschlägen für Mentorinnen oder Mentoren zu fragen, und die Mentoring-Programme nach nunmehr mehr als zehn Jahren Laufzeit erneut evaluieren zu lassen. Beiden Vorschlägen wird vom FRU-Vorstand zugestimmt.

Ausschreibung

ARL und FRU schreiben ab Januar 2016 erneut ein Mentoring-Programm für junge Planerinnen und Wissenschaftlerinnen der Raum- und Umweltplanung aus, wiederum in Kooperation mit der HafenCity Universität Hamburg. Absicht des Programms ist, die Nachwuchsförderung weiter zu verbessern und gezielt junge Frauen beim Start in das Berufsleben und bei der weiteren beruflichen Entwicklung zu unterstützen. Dies soll dazu beitragen, den Anteil von Frauen in leitenden Funktionen der Raum- und Umweltplanung zu erhöhen. Das Programm unterstützt die Teilnehmerinnen bei der Planung und Entwicklung ihrer Berufslaufbahn sowie bei der Erweiterung sozialer Kompetenzen und bereitet damit auf künftige Anforderungen der Berufspraxis vor.

Hintergrund des Programms ist die Tatsache, dass Frauen nach wie vor in leitenden Positionen – sowohl in der Wissenschaft als auch in der Praxis – zum Teil deutlich unterrepräsentiert sind, obwohl der Anteil der Absolventinnen raum- und umweltwissenschaftlicher Studiengänge in den letzten Jahren gestiegen ist. Frauen sehen sich noch immer bei ihrer beruflichen Entwicklung Barrieren ausgesetzt, die auch daher kommen, dass ihnen bestimmte Codes, die für einen beruflichen Aufstieg notwendig sind, nicht zugänglich sind oder dass die fachlichen wie persönlichkeitsbezogenen Potenziale von Frauen zu wenig zur Geltung gelangen können. Dies trifft insbesondere auf die Raum- und Umweltwissenschaften zu, denn in dieser Disziplin, ist nicht nur „hartes“ wissenschaftliches Wissen gefragt, sondern auch kommunikative und integrative Kompetenzen sind notwendig.

Mit dem Mentoring-Programm soll ein Beitrag dazu geleistet werden, qualifizierten Nachwuchskräften fachliche und soziale Kompetenzen zu vermitteln, um in einer häufig noch von Männern dominierten Berufswelt in leitende Positionen aufsteigen zu können. Darüber hinaus geht es um die Förderung von Aktivitäts- und Handlungskompetenz junger Frauen, um beispielsweise Entscheidungsfähigkeit, Innovationsfreude, Belastbarkeit und Beharrlichkeit zu unterstützen. Schließlich kann das Programm auch die personale Kompetenz fördern, indem beispielsweise das Selbstmanagement und die Eigenverantwortung gestärkt werden.

Programm

Für das Jahr 2016 werden fünf Plätze mit einer Laufzeit von 24 Monaten ausgeschrieben. Den Teilnehmerinnen stehen Mentorinnen aus der Wissenschaft und der Planungspraxis als Ansprechpartnerin und Beraterin zum Berufseinstieg sowie zur beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung zur Seite. Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer zwischen Mentee und erfahrener Mentorin sollen die Teilnehmerinnen individuell fördern. Das Programm setzt sich aus folgenden Bausteinen zusammen:

  • One-to-one Mentoring einer Mentee mit jeweils einer erfahrenen Planerin oder Wissenschaftlerin
  • Gemeinsame Veranstaltungen zum Auftakt, zur Halbzeit sowie zum Abschluss des Programms (Diskussion und Förderung der fachlichen und persönlichen Qualifikationen, Analyse und Problematisierung genderspezifischer sozialer Kompetenzen, Strategien zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie)
  • Qualifikationskurse für die Mentees
  • Bearbeitung eines Projektes in Absprache mit der jeweiligen Mentorin

Bei erfolgreicher Teilnahme erhält die Mentee zum Abschluss ein Zertifikat.

One-to-one Mentoring

Kernstück des Programms ist die Partnerschaft zwischen Mentorin und Mentee. Grundlage für die Bildung eines Tandems ist die Übereinstimmung der Ziele und der Persönlichkeit der Mentee mit den Unterstützungsmöglichkeiten und der Persönlichkeit, Biografie und den Erfahrungen der Mentorin. Der Kontakt zwischen beiden Seiten wird über die Geschäftsstelle der ARL als Programm-Geschäftsstelle vermittelt. Diese steht den Beteiligten auch während des gesamten Prozesses bei Fragen zur Verfügung. Über Erwartungen und Ziele der Partnerschaft, Häufigkeit und Form des Kontaktes sowie die Vertraulichkeit der Gespräche stimmen sich Mentorin und Mentee zu Beginn ab. Die Teilnehmerinnen können die jeweilige Partnerin ablehnen und sich bei Konflikten an die Programm-Geschäftsstelle wenden.

Gemeinsame Veranstaltungen

Um das Kennenlernen der Teilnehmerinnen untereinander zu fördern und über das Programm zu informieren, findet zu Beginn eine Auftaktveranstaltung statt. Halbzeit- und Abschlussveranstaltung dienen der Analyse und Problematisierung karrierefördernder und karrierehemmender Faktoren sowie des „Lernens“ aus den Biografien der Mentorinnen. Zudem werden die Ergebnisse der Mentee-Projekte präsentiert und Erfahrungen mit dem Programm ausgetauscht. Die gemeinsamen Treffen dienen auch dazu, in einem „geschützten Raum“ zu diskutieren und Antworten auf die Fragen zu finden, die sich den Mentees im beruflichen Alltag hinsichtlich der Karriereplanung und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie stellen.

Qualifikationskurse

Von den Mentees wird erwartet, dass sie an zwei Qualifikationskursen teilnehmen. Vorgesehen ist ein gemeinsames Trainingsprogramm zum Thema „Souveräner Umgang mit Konflikten“. Der zweite Kurs (auf eigene Kosten) kann aus folgenden Inhalten gewählt werden: Projektmanagement, Präsentation, Rhetorik, Selbstmanagement, Zeitmanagement, Vermittlung der „Spielregeln“ im Wissenschaftsbetrieb und Berufsalltag oder Kommunikations- und Bewerbungstraining.

Projekte

Die Mentees sollen das Programm auch dazu nutzen, ein gemeinsam mit der jeweiligen Mentorin zu definierendes Projekt zu bearbeiten. Dies kann beispielsweise die Erarbeitung eines Fachaufsatzes mit dem Ziel der Veröffentlichung in einer referierten Fachzeitschrift sein, das Erproben neuer methodischer Ansätze bei der Bewältigung fachlicher Aufgaben oder das Vorbereiten und Begleiten eines konkreten Karriereschrittes. Mentees und Mentorinnen halten Ziele und Schritte ihres jeweiligen Projektes in einer Zielvereinbarung fest.

Vorteile für Mentees

  • Vertiefte Kenntnisse über Strukturen, „Spielregeln“ und Verfahrensweisen in Planungspraxis oder Wissenschaft
  • Hinweise zum Aufbau von Netzwerken sowie Integration in wissenschaftliche und praxisorientierte Netzwerke der Raum- und Umweltplanung sowie der Raumwissenschaften
  • Förderung strategischer Kompetenzen und des „Selfmarketings“
  • Erweiterte oder konkrete Vorstellungen zur Karriereplanung und erhöhte Motivation

Vorteile für Mentorinnen/Mentoren

  • Erweiterung der Beratungsmöglichkeiten und Erfahrungen im Wissenstransfer
  • Anregungen und Motivation sowie erweiterte Kontakte
  • Reflexion des eigenen Berufswegs sowie von Zielen und Erwartungen

Ziele aus Sicht von ARL und FRU

  • Qualitätssteigerung in der Nachwuchsförderung
  • Förderung der Gleichstellung in den Raum- und Umweltwissenschaften
  • Förderungdes Images der Raum- und Umweltwissenschaften im Wettbewerb um Talente
  • Förderung der Qualifikationen von Frauen für Führungspositionen in Wissenschaft und Praxis
  • Sicherung der Leistungsfähigkeit der ARL durch frühzeitige Einbindung von besonders qualifizierten Nachwuchskräften

Erwartungen an die Teilnehmerinnen

Das Mentoring-Programm von ARL und FRU richtet sich an Absolventinnen der Stadt- und Regionalplanung, Raumplanung, Geographie, Landschafts- und Umweltplanung und verwandter Studienrichtungen. Bei Interesse an einer Teilnahme sollten Sie bereit sein,

  • sich aktiv in die Mentoring-Partnerschaft über den Zeitraum von zwei Jahren einzubringen und regelmäßige Treffen wahrzunehmen,
  • ein mit der jeweiligen Mentorin zu definierendes Projekt im Zeitraum des Programms zu bearbeiten,
  • zwei Qualifikationskurse zu besuchen,
  • über das Projekt in der Abschlussveranstaltung zu berichten.

Die Aufnahme in das Mentoring-Programm erfolgt über eine Auswahl aus schriftlichen Bewerbungen. Die Unterlagen sollten ein Anschreiben zur eigenen Motivation und zu den persönlichen Zielen der Teilnahme, den Lebenslauf sowie gegebenenfalls eine Kurzdarstellung der aktuellen beruflichen Situation umfassen.

Bewerbungsschluss: 30. September 2015
Beginn des Programms: Januar/Februar 2016