30. FRU-Förderpreis für Raum- und Umweltforschung 2021


–Internationale Ausschreibung –
Der Förderkreis für Raum- und Umweltforschung e. V. (FRU) schreibt den FRU-Förderpreis für Raum- und Umweltforschung 2021 aus. Die Ausschreibung befasst sich dieses Mal mit den Auswirkungen der Pandemie auf die räumliche Entwicklung. Das Wettbewerbsthema lautet:

Raumentwicklung zwischen Unsicherheit und Resilienz
im Zeichen der Covid-19-Pandemie

Mit Blick auf die aktuellen und künftigen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie müssen zahlreiche Aspekte der Raumentwicklung neu betrachtet werden: Soziale und sozialräumliche Ungleichheiten verschärfen sich, Gesundheitsschutz wird politisch höher gewichtet als andere Belange. Durch Homeoffice und Telearbeit, „Physical Distancing“, „Lockdowns“ oder Grenzschließungen haben sich in vielen Branchen die Wirtschafts- und Arbeitswelt sowie das räumliche Mobilitätsverhalten grundlegend gewandelt. Virtuelle Kommunikation hat wesentlich an Bedeutung gewonnen. Daneben gibt es verschärft gesellschaftliche und wirtschaftliche Konflikte, die sich auch räumlich auswirken können. Ein wesentlicher Fokus liegt dabei auf Fragen des Umgangs mit den schwer fassbaren Entwicklungen im Rahmen einer Pandemie. Zugleich gewinnt die Resilienz von Räumen auf allen Maßstabsebenen an Bedeutung, wobei es Forschungsdefizite hinsichtlich möglicher Strategien und Maßnahmen sowie deren Wirkungen gibt.

Außerdem bleiben die ökologischen Herausforderungen weiterhin wichtig, Umwelt-, Klima- und Naturschutz gewinnen sogar an Bedeutung, ebenso wohnungsnahe Freiräume zur Erholung der Bevölkerung. Gesunde Lebens- und Umweltbedingungen tragen zur öffentlichen Gesundheit bei und sind deshalb gerade auch in Zeiten der Pandemie von gesellschaftlicher Relevanz. Die Pandemie stellt alle Menschen vor große Herausforderungen. Wichtig ist es aber auch, aus den gewonnenen Erfahrungen zu lernen und Chancen zu erkennen.

Der FRU-Förderpreis für Raum- und Umweltforschung 2021 ruft dazu auf, sich mit dem Thema „Raumentwicklung zwischen Unsicherheit und Resilienz“ im Zeichen der Pandemie auseinanderzusetzen. Auf folgende Fragen könnten Antworten gefunden werden:

  • Umgang mit Unsicherheiten: Wie gehen die Akteure der Raumentwicklung auf den unterschiedlichen Handlungsebenen (Kommunen, Regionen, Länder, Bund) mit Unsicherheiten um? Wie können wirksame, aber auch verhältnis-mäßige raumbezogene Handlungsstrategien für den Umgang mit einer Pandemie entwickelt werden, wenn die Parameter und Wirkungszusammenhänge unklar bzw. umstritten sind?
  • Resilienz und Vulnerabilität: Wie resilient oder vulnerabel sind gesellschaftliche und wirtschaftliche Systeme sowie soziale Infrastrukturen, insbesondere die Gesundheitsversorgung? Welche räumlichen Unterschiede können beobachtet und wie können diese erklärt und abgebaut werden?
  • Räumliche Gerechtigkeit: Wie kann eine sozial gerechte Verteilung räumlicher Funktionen und Chancen umgesetzt werden? Wie sind Belastungen räumlich verteilt? Welche Bedeutung hat dies für die unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen? Inwieweit trägt die räumliche Planung mit ihren Instrumenten zum Ausgleich und zu sozialräumlicher Gerechtigkeit bei?
  • Akteure: Vor welchen Herausforderungen stehen Gesellschaft, Politik, Verwaltung und Wissenschaft? Wie werden Entscheidungen über räumliche Maßnahmen getroffen? Inwieweit verändern sich raumbezogene Politik und Governance vor dem Hintergrund der Pandemie? Wie verändern sich Diskurse und wer prägt diese?
  • Transformationsprozesse: Inwieweit sind die beobachteten Phänomene kurz-, mittel- und langfristig von Bedeutung für die nachhaltige räumliche Planung und Entwicklung? Inwieweit wirkt die Pandemie als Katalysator für Prozesse? Welche Chancen ergeben sich aus der Pandemie hinsichtlich der Gestaltung eines transformativen Umdenkens und Umsteuerns, auch für die räumliche Planung?

Die hier aufgeworfenen Fragen sollen als Anregung und Inspiration dienen. Themen der Wettbewerbsbeiträge können einzelne Fragestellungen mit Bezug zu diesen inhaltlichen Zusammenhängen sein, ebenso aber auch weitere Aspekte des Themenfelds „Raumentwicklung zwischen Unsicherheit und Resilienz“ im Zeichen der Pandemie.

Erwartungen an die Wettbewerbsbeiträge
Der Wettbewerb richtet sich an Nachwuchswissenschaftler/innen (Master-, Promotions- oder Post Doc-Phase) und ebenso an Personen, die sich in ihrer beruflichen Praxis in Verwaltung, Planungsbüros etc. mit Fragen der Stadt- und Raumentwicklung beschäftigen. Er ist offen für alle raumrelevanten Disziplinen. Wissenschaftlich ausgerichtete Beiträge mit eher theoretischem Ansatz sind ebenso willkommen wie analytische Arbeiten oder reflektierte Erfahrungsberichte aus der Praxis mit wissenschaftlicher Fundierung.

Interessierte können gerne zunächst beim Förderkreis anfragen, ob sich ein vorgesehenes Thema für den Wettbewerb eignet. Neben eigens für den FRU-Förderpreis für Raum- und Umweltforschung 2021 erstellten Beiträgen können auch solche Arbeiten eingereicht werden, die auf umfassenderen, bereits vorliegenden oder in Arbeit befindlichen Studien-, Projekt- oder Abschlussarbeiten sowie Dissertationen beruhen. Ebenso sind auch Berichte und Auseinandersetzungen mit Praxiserfahrungen im genannten Themenfeld willkommen.

Preise und Preisverleihung
Der FRU-Förderpreis für Raum- und Umweltforschung 2021 ist mit insgesamt 6.000 € dotiert. Vorgesehen ist die Vergabe eines ersten Preises (2.500 €), eines zweiten Preises (2.000 €) und eines dritten Preises (1.500 €). Auf Vorschlag der Jury können eine Reduzierung der Zahl der Preise und eine andere Aufteilung der Preissumme erfolgen. Sonderpreise sind möglich, um außergewöhnliche Beiträge anzuerkennen.
Die Preise werden im Rahmen einer ARL-Veranstaltung überreicht. Die Verfasser/innen der jeweils mit dem ersten Preis ausgezeichneten Wettbewerbsbeiträge erhalten Gelegenheit, ihre Arbeiten vorzustellen.


Teilnahmebedingungen
Teilnehmen können Studierende, Absolvent/innen sowie Mitarbeiter/innen in Lehre, Forschung und Praxis aller relevanten Fachbereiche. Das Höchstalter beträgt 35 Jahre (Stichtag: 15. September 2021). Zugelassen sind auch Arbeiten von Teams aus bis zu drei Autorinnen bzw. Autoren.

Höchstalter: 35 Jahre
Abgabefrist: 30.09.2021


Die eingereichten Arbeiten sind in englischer oder deutscher Sprache abzufassen und dürfen noch nicht an anderer Stelle veröffentlicht oder zur Veröffentlichung an-geboten worden sein. Die Arbeiten müssen bis zum 30. September 2021 (Datum des Poststempels) bei der Geschäftsstelle des Förderkreises per Post oder eMail eingereicht werden. Beizufügen ist der ausgefüllte Bewerbungsbogen (Bei der Geschäftsstelle des FRU erhältlich, herunterzuladen unten).
Bei größeren Dateien ist es ausreichend, sofern Sie über einen Speicher in einer Cloud verfügen, uns einen Download-Link zu senden. Die Arbeiten dürfen keinen Hinweis auf die Verfasser enthalten. Pro Bewerber/in kann nur eine Arbeit eingereicht werden. Über die Preisvergabe entscheidet eine unabhängige Jury, deren Mitglieder vom FRU bestimmt werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Der FRU lädt die Preisträger/innen zur Teilnahme an einer ARL-Veranstaltung ein. Er erstattet die Reisekosten nach dem Bundesreisekostengesetz.
Die Preisträger/innen stimmen mit der Annahme des Preises der Veröffentlichung ihrer eingereichten Arbeiten oder von Teilen daraus durch den FRU bzw. die ARL zu, sofern in deren Publikationen eine Veröffentlichung erfolgt.

Die Arbeiten sind einzureichen an folgende Adresse:
Förderkreis für Raum- und Umweltforschung e. V.
Geschäftsstelle
Förderpreis für Raum- und Umweltforschung 2021 ARL
Vahrenwalder Str. 247
30179 Hannover
E-Mail: fru@arl-net.de

Auskünfte erteilen:
Prof. Dr. Susan Grotefels, Vorstand des FRU Zentralinstitut für Raumplanung an der Universität Münster E-Mail: grotefe@uni-muenster.de
Prof. Dr. Jörg Knieling, Vorstand des FRU HafenCity Universität Hamburg E-Mail: joerg.knieling@hcu-hamburg.de
Mit Unterstützung der Christel & Klaus Wolf-Stiftung

Downloads
Ausschreibungstext (pdf)
Bewerbungsbogen (pdf)

Mentoring-Programme von ARL und FRU

Mentoring-Jahrgang 2019

ARL/FRU-Mentoringstaffel 2019 bis 2022 erfolgreich abgeschlossen

Im Mentoring-Programm von ARL und FRU konnte die 2019 gestartete Staffel mit dem Abschlusstreffen am Online-Konferenz abgeschlossen werden. Sechs Tandems, in diesem gemischten Jahrgang von vier weiblichen und zwei männlichen Mentees sowie ihren Mentoren/Mentorinnen, haben das Programm
erfolgreich durchlaufen und eindrucksvoll über ihre Projekte berichtet.

Die Tandems:

• Jessica Baier (Hannover) und Prof. Dr. Susanne Frank (Fakultät Raumplanung, Technische Universität Dortmund)

• Henning Boeth (Berlin) und Dr. Ralph Baumheier (Senatskanzlei Bremen)

• Vera Buttmann (Berlin) und Prof. Dr. Susan Grotefels (Zentralinstitut für Raumplanung an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, ZIR)

• Nadine Kießling (Ravensburg) und Dr. Barbara Malburg-Graf (Plan N – Prozessbegleitung in Planungund nachhaltiger Raumentwicklung)

• Nina Wahrhusen (Kaiserslautern) und Dipl.-Geogr. Vera Müller (Bezirksregierung Köln)

• Erik Wilde (Greifswald) und Prof. Dr. Peter Dehne (Hochschule Neubrandenburg


Jessica Baier hat das Mentoring genutzt, um ihre Dissertation abzuschließen. Diskussionen und Rücksprachen mit ihrer Mentorin Susanne Frank haben geholfen, Inhalte zu schärfen und für einzelne Kapitel den aktuellen Forschungsstand noch einmal gezielt aufzubereiten. Insbesondere die Disputationsvorbereitung war hilfreich. Die Dissertation ist vor kurzem unter dem Titel „Soziale Raumkonstitutionen von Studierenden – Eine qualitative empirische Analyse an privaten Hochschulen“ im Springer-Verlag erschienen. Unter dem Gesichtspunkt der Raumwirksamkeit ist vor allem interessant, dass Gründung und Betrieb privater (Fach-)Hochschulen zunehmend auch abseits der Standorte des öffentlichen Hochschulsystems in Großstädten und Ballungsgebieten, bspw. in ländlichen Räumen, erfolgen. Dabei orientiert sich das Angebot an lokalen oder regionalen Arbeitsmarkt- bzw. Wirtschaftsstrukturen. Jessica Baier will die Ergebnisse ihrer Dissertation auf einer Fachkonferenz vorstellen.

Henning Boeth hat nach seiner Promotion mit dem Wechsel vom Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) in Erkner zur Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen in Berlin einen Berufseinstieg in die Praxis gefunden und somit bereits frühzeitig sein Ziel für das Mentoring-Programm erreicht.
In seinem Mentoring-Projekt hat Henning Boeth Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung wachsender Städte erarbeitet. Hierbei baute er auf Ergebnissen aus seiner Dissertation auf, die sich mit Möglichkeiten zur Steuerung von Reurbanisierung in Mittelstädten befasste. Die Handlungsempfehlungen für Politik und Planungspraxis wurden um Erkenntnisse angereichert, die er während einer Hospitationswoche bei seinem Mentor Ralph Baumheier in der Senatskanzlei Bremen gewonnen hat. Mit der Publikation der Ergebnisse unter dem Titel „Reurbanisierungsprozesse in Mittelstädten – Analyse und Implikationen für die Planungspraxis“ in der Zeitschrift PLANERIN 5/2021, (S. 43 ff.) wurde das Mentoring- Projekt erfolgreich abgeschlossen.

Vera Buttmann arbeitet in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen Berlin zum Thema Wohnungsneubau. Da sie promovieren möchte, suchte sie einen Weg in die Wissenschaft. Mit einem Exposé unter dem Arbeitstitel „Verantwortungskrise in der Klimakrise – Potentiale einer differenzierten Zuordnung von Treibhausgasreduktionszielen zu Städten und Kommunen“ bewarb sie sich auf ein Graduiertenkolleg an der HafenCity Universität Hamburg (HCU). Dort erhielt sie eine Stelle als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsgebiet „Geschichte und Theorie der Stadt“ bei Prof. Dr. Monika Grubbauer mit Assoziierung zum Graduiertenkolleg. Die Vollzeitstelle mit Promotionsmöglichkeit tritt sie im Juli 2022 an. Sowohl für die Fokussierung ihres Dissertationsthemas als auch mit Blick auf ihre Zielstrebigkeit bei den Bewerbungen war das Mentoring eine große Hilfe, insbesondere auch ein Hospitationsbesuch bei ihrer Mentorin Susan Grotefels am ZIR.

Nadine Kießling hat mit ihrer Dissertation zum Thema „Steuerungsfähigkeit und -wirkungen der Raumplanung in Deutschland und in der Schweiz“ während ihrer Tätigkeit bei der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) begonnen und wird Ihre Dissertation im September 2022 verteidigen. Aktuell arbeitet sie beim Regionalverband Bodensee-Oberschwaben in Ravensburg und ist seit dem 1.Januar 2022 stellvertretende Verbandsdirektorin.
Ihr Projektziel war die Erstellung eines Buchbeitrags in dem Sammelband „Stadtregionales Flächenmanagement“ zum Thema „Zersiedelung eindämmen und Freiraum schützen – Einflussfaktoren auf die Planungspraxis der überörtlichen Raumplanung in Deutschland und der Schweiz“. Der Beitrag ist Anfang 2022 unter der Herausgeberschaft von Sebastian Henn, Thomas Zimmermann und Björn Braunschweig bei Springer erschienen. In Ihrer Arbeit untersucht sie, welche Faktoren die Planungspraxis bei der Umsetzung überörtlicher Raumordnungspläne in Regionen Deutschlands und der Schweiz beeinflussen und welche Konsequenzen dies für die Realisierung eines nachhaltigen stadtregionalen Flächenmanagements hat. Frau Kießling hat dazu Fallstudien zum Südlichen Oberrhein und Oberland (D) sowie zu St. Gallen und Zürich (CH) und ausgewählten Inhalten der jeweiligen Raumordnungspläne erstellt.
Als positive Beiträge des Mentorings sowohl zur Publikation als auch zu ihrer beruflichen Tätigkeit sieht Frau Kießling die Unterstützung der Diskussion über „systemrelevante“ oder „existenzielle“ Belange als Be-standteil der übergreifenden Erkenntnisse der Dissertation, sowie die Hinweise auf interessante Veröffentlichungen und den Austausch in der finalen Phase der Regionalplan-Fortschreibung. Sie hat die sehr guten Diskussionen über Themen der Regionalplanung und -entwicklung in einer integrierenden Perspektive, die praktische und wissenschaftliche Aspekte umfasst und auch konzeptionell über den „Tellerrand“ schaut, sehr geschätzt.

Nina Wahrhusen war zu Beginn des Mentorings an der Technischen Universität Kaiserslautern als Wissenschaftliche Mitarbeiterin angestellt und wollte das Mentoring zur Vorbereitung auf den Einstieg in die Praxis nutzen. Dies ist gelungen, da sie bereits seit April 2020 bei der Bezirksregierung Köln als Dezernentin in der Regionalplanungsbehörde tätig ist.
In ihrer Dissertation hat sie die Governance einer flächensparenden Siedlungsentwicklung durch die Regionalplanung anhand von Fallstudien über die Regionen Main-Rhön, Rostock und Stuttgart untersucht und die Promotion Ende 2020 abgeschlossen.
In einem Beitrag für das Handbuch „Stadtregionales Flächenmanagement“ entwickelt sie unter dem Titel „Regionalplanerische Governance zur Steuerung der Siedlungsentwicklung – Potenziale für ein stadtregionales Flächenmanagement“ Erkenntnisse aus ihrer Dissertation für das Flächenmanagement auf stadtregionaler Ebene weiter. Ihre theoretische Analysebasis ist das Konzept der Social-political Governance, mit dem sie an drei Fallbeispielen (Region Köln, Region Rostock und Region Stuttgart) formelle Planungsinstrumente sowie informelle kooperative Handlungsansätze der Regionalplanung im Kontext des Siedungsflächenmanagements in Stadtregionen untersucht. Auf Grundlage einer vergleichenden Auswertung von hierarchischen, Co-, Self- und Mixed Mode Governance-Ansätzen werden Potenziale und Hemmnisse der regionalplanerischen Steuerung der Siedlungsentwicklung kritisch reflektiert und zukünftige Handlungsoptionen für ein stadtregionales Flächenmanagement aufgezeigt.
Der Beitrag ist online erschienen unter:
https://link.springer.com/referencework/10.1007/978-3-662-63295-6#toc.

Erik Wilde arbeitet weiterhin im Stadtbauamt der Universitäts- und Hansestadt Greifswald. Das Mentoringprogramm nutzte er für einen Fachaustausch zum Prozess der Stadtteilentwicklung in der Greifswalder Steinbeckervorstadt. Hier konnte er gegenüber dem Halbzeittreffen neue Planungs- und Entwicklungs-schritte vorstellen, insbesondere zum kooperativen Austausch mit Akteursgruppen aus dem Stadtteil sowie zu einzelnen Entwicklungsbereichen wie etwa dem Gelände einer ehemaligen Mülldeponie.
Das Mentoring-Ziel lag vorrangig im persönlichen Coaching und in praktischer Beratung zur Begleitung des komplexen, konfliktbeladenen Stadtteilentwicklungsprozesses. Zu diesem Zweck hat ein Besuch seines Mentors, Peter Dehne, in Greifswald mit einer gemeinsamen Begehung des Planungsgebietes stattgefunden. Dabei ging es auch um die Reflexion des eigenen Handelns in der Verwaltung. Gemeinsam wurden aktuelle stadtteilbezogene Themen und Prozesse analysiert sowie darüber hinaus gehende Ideen für mögliche Beteiligungsformate entwickelt und diskutiert. Es bleibt das Ziel, einen Erfahrungsbericht mit einer Prozessanalyse für eine mögliche Publikation zu erstellen.

In der Aussprache über das nun endende Mentoring zeigten sich alle Mentees sehr zufrieden, wobei die Flexibilität sowohl des Programms als auch der Mentoren/Mentorinnen gelobt wurden. Auf individuelle Problemlagen sei sehr konstruktiv eingegangen worden. Besonders interessant fanden die Mentees auch die Hospitationen bei ihrer jeweiligen Mentorin/ihrem Mentor, weshalb sie ein solches Angebot auch nach-folgenden Mentoring-Jahrgängen empfehlen. Der Dank des FRU gilt hier insbesondere dem großen ehren-amtlichen Engagement der Mentorinnen und Mentoren, ohne die das Programm nicht möglich wäre.
Durch die Corona-Pandemie, die kurz nach dem Auftakttreffen persönliche Kontakte in Präsenz unterbun-den hat und das Halbzeittreffen sowie den Workshop zu Soft Skills nur virtuell ermöglichte, war ein Nachteil für diesen Jahrgang. Die Laufzeit war deshalb auch etwas länger als sonst im Programm üblich.

Dr. Martha Pohl (FRU)
Dipl.-Ing. Raumplanung
mentoring@fru-online.de