Halbzeittreffen des FRU-Mentoring-Jahrgangs 2024
Nachdem die Mentoring-Tandems ein Jahr lang miteinander gearbeitet haben, dienen die Halbzeittreffen dazu, Ergebnisse und Erfahrungen des ersten Mentoring-Jahres in der
gesamten Jahrgangsgruppe vorzustellen und aufgekommene Fragen zu beantworten. Das Halbzeittreffen des FRU-Mentoring-Jahrgangs 2024 fand am 4. Juli 2025 online statt und
wurde von Prof. Dr. Ulrike Weiland, die diesen Mentoring-Jahrgang betreut, moderiert.
Zu Beginn stellte Frau Dr. Britta Bockhorn, die in der ARL u. a. für die Förderung in den frühen Karrierephasen von Wissenschaft und Praxis zuständig ist, aktuelle Aktivitäten der ARL sowie Beteiligungsmöglichkeiten für Mentees im ARL-Netzwerk vor. Dabei betonte sie die künftige Ausrichtung auf sogenannte „Missions“ als Grundlage für eine netzwerkorientierte Zusammenarbeit. Personen aller Karrierestufen können sich im Rahmen der Calls for Membership um eine Mitwirkung in den ARL-Arbeitsformaten bewerben. Zudem können eigene Vorschläge für neue Arbeits- oder Transferformate über die Websites (arl-net.de und arl-international.com) eingereicht werden. Das Forum Nachwuchs ist als offenes Netzwerk für Wissenschaftler:innen und Praktiker:innen in frühen Karrierephasen, die zu raumbezogenen Themen arbeiten, interessant. Das Forum entwickelt – unterstützt von der Geschäftsstelle – neue Veranstaltungsformate, probiert diese aus und bringt eigene Themen in den fachlichen Austausch im Netzwerk ein. Darüber hinaus bieten interaktive Formate wie die ARL-Lunch Talks, die jährlich stattfindende internationale ARL Summer School oder auch die Möglichkeit eines Praktikums in der ARL-Geschäftsstelle sowie das Dialogformat der Regionalen ARL-Foren interessante Einstiegsmöglichkeiten in das inter- und transdisziplinär arbeitende ARL- Netzwerk. Wer den ARL-Newsletter abonniert, erhält fortlaufend Informationen zu aktuellen Themen und Entwicklungen im Netzwerk.
Zentrales Thema des Halbzeittreffens waren die Berichte der Mentees über ihre Erfahrungen und Fortschritte in ihrem ersten Mentoring-Jahr.
Mentee: Luisa Brandt, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), Bonn
Mentorin: Prof. Dr. Anna Growe, Universität Kassel
Luisa Brandt verfolgt ihr Promotionsvorhaben zum Thema „Gentrifizierung in deutschen Großstädten“. Ihre Mentorin begleitet sie dabei beratend. Insbesondere bei der Definition und Erreichung wichtiger Meilensteine im Promotionsprozess bringt sie gezielt ihre wissenschaftliche Erfahrung ein. Zur Förderung des fachlichen Austauschs und der wissenschaftlichen Vernetzung nimmt Luisa Brandt regelmäßig am Promotionskolloquium ihrer Mentorin an der Universität Kassel teil. Dort präsentiert und diskutiert sie ihr Forschungsvorhaben und erhält wertvolle Impulse zur Weiterentwicklung ihrer Methodik. Für das kommende Mentoring-Jahr ist geplant, Luisa Brandt einen vertieften Einblick in die akademische Lehrtätigkeit im Fachgebiet Ökonomie der Stadt- und Regionalentwicklung von Anna Growe zu ermöglichen
Mentee: Dr.-Ing. Pinar Dörder, MVV Regioplan Mannheim und Frankfurt University of Applied Sciences
Mentorin: Prof. Dr.-Ing. Christina Simon-Philipp, urbi et stadt forschung praxis und Hochschule für Technik Stuttgart
Im vergangenen Jahr konnte sich Pinar Dörder durch ihre Teilnahme am Mentoring-Programm sowohl beruflich als auch persönlich weiterentwickeln. Zu Beginn des Programms war sie seit mehreren Jahren als Planerin in einem Planungsbüro tätig, was ihr vielfältige Einblicke in unterschiedliche Themenfelder ermöglichte. Gleichzeitig stellte sich die Frage, in welche fachliche Richtung sie ihre Expertise künftig gezielt vertiefen möchte. Kurz nach dem Auftakttreffen in Hannover übernahm sie zusätzlich eine Teilzeit-Postdoc-Stelle an der Frankfurt University of Applied Sciences, die es ihr erlaubt, ihr berufliches Profil auch in Lehre und Forschung zu schärfen. Im Fokus des Mentoring-Projekts steht die Verbindung von Wissenschaft und Praxis. Besonders bereichernd hierfür ist der regelmäßige Austausch mit ihrer Mentorin, Christina Simon-Philipp, die selbst genau an dieser Schnittstelle tätig ist. Die Gespräche über Themen wie sinnstiftende Arbeit, anwendungsorientierte Lehre, Zeitmanagement und berufliche Zielsetzungen gaben Pinar Dörder wertvolle Impulse. Auf dieser Grundlage möchten Pinar Dörder und ihre Mentorin die Aufgabenstellung des Mentorings, d. h. ihr gemeinsames Projekt, im zweiten Jahr des Mentoring-Programms strategisch weiterentwickeln.
Mentee: Dr. Judith Keller, Humboldt-Universität zu Berlin (seit Juli 2025)
Mentorin (bis Ende Juni 2025): Prof. Dr. Ilse Helbrecht, Humboldt Universität zu Berlin
Zu Beginn ihres Vortrags blickte Judith Keller auf die Erwartungen zurück, mit denen sowohl sie als auch ihre Mentorin in das Programm gestartet waren. Für Judith Keller war es besonders wichtig, einen Aktionsplan für den Verbleib und die weitere Karriere in der Wissenschaft zu erarbeiten. Dabei gab ihre Mentorin Ilse Helbrecht vor allem Rückmeldung auf der Metaebene, denn sie sah es als vorteilhaft an, nicht in der alltäglichen Zusammenarbeit zu stecken, sondern frei von konkreten Projekten und Arbeitsaufträgen zu beraten. Darauf aufbauend konnte Judith Keller gemeinsam mit ihrer Mentorin wichtige Ziele für ihren persönlichen Aktionsplan definiert. Dieser umfasst folgende vier Punkte: (1) Definieren des Postdoc Projekts und Erschließung neuer regionaler Schwerpunkte außerhalb der USA, (2) Arbeit an Drittmittel-Antrag und/oder strategische Bewerbungen auf Postdoc Stellen, (3) Workshopteilnahme passend zur Antragsarbeit im Bereich Projektmanagement und (4) Erarbeitung einer Publikationsstrategie. Ziele 1-3 wurden erfolgreich bearbeitet. Da Judith Keller nach einer öffentlichen Ausschreibung seit Juli 2025 eine Postdoc-Stelle an der Humboldt-Universität zu Berlin bei Ilse Helbrecht innehat, wurde die Mentoring-Beziehung beendet. Judith Keller wird das Programm mit einer neuen Mentorin fortsetzen.
Mentee: Vanessa Kügler, Hafen-City Universität Hamburg (HCU) und Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR)
Mentorin: Prof. Dr.-Ing. i.R. Sabine Baumgart, TU Dortmund und bpw
Vanessa Kügler hat das erste Mentoring-Jahr genutzt, um ihre Forschungsaktivitäten weiter strategisch zusammenzuführen und auf ihr Promotionsvorhaben an der HafenCity Universität Hamburg zu Experimentierräumen im Kontext der Stadt- und Regionalentwicklung auszurichten. Dabei konnte sie von den Erfahrungen ihrer Mentorin Sabine Baumgart profitieren und konkrete Meilensteine definieren. Zusätzlich zu ihrem Promotionsvorhaben an der HCU hat Vanessa Kügler im Oktober 2024 eine Stelle am Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung angetreten und möchte die Synergien zur transformativen und transdisziplinären Reallaborforschung nutzen, um ihr Forschungsprofil weiter zu schärfen. Im zweiten Mentoring-Jahr ist geplant, in diesem Kontext das Thema Wissenschaftskommunikation stärker in den Blick zu nehmen.
Mentee: Dr.-Ing. Hanna Christine Schmitt, Regionalverband Ruhr (RVR), Essen
Mentorin: Dr. Petra Overwien, Gemeinsame Landesplanung Berlin-Brandenburg, Potsdam
Während des ersten Jahres des Mentoringprogramms konnte Hanna Schmitt erfolgreich an den Zielen ihrer fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung arbeiten. Der fachlichen Herausforderung „Wissenstransfer schaffen“ widmet sich Hanna Schmitt in Form eines Lehrauftrags an der Ruhr Universität Bochum, wo sie ein Seminar zur anwendungsorientierten Forschung im Feld „Grüne Infrastruktur“ anbietet. Mit Blick auf ihre persönliche Weiterentwicklung konnte Hanna Schmitt gemeinsam mit ihrer Mentorin herausarbeiten, in welchen Kompetenzfeldern sie sich verstärkt weiterbilden möchte: zum einen in der Moderation von Veranstaltungen und zum anderen in agilen Arbeitsweisen. Sie wird beide Felder während des zweiten Mentoring-Jahres weiter vorantreiben.
Mentee: Britta Weisser, Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg, Stuttgart
Mentorin: Leitende Direktorin Petra Schelkmann, Verband Region Rhein-Neckar, Mannheim Ziel des Mentoring-Projekts von Britta Weisser ist die Entwicklung einer Roadmap für ihre weitere berufliche Entwicklung. Als berufstätige Mutter (derzeit in Elternzeit mit dem 2. Kind) kennt sie die Herausforderungen, die sich durch die Mehrfachbelastungen von Familie und Beruf ergeben. Um hier mittel- bis langfristig nicht „den roten Faden“ der beruflichen Entwicklung aus den Augen zu verlieren, soll die Roadmap, bestehend aus verschiedenen Bausteinen, als Navigationshilfe für ihren weiteren beruflichen Weg dienen. Flankiert wird die Roadmap von einem Aktionsplan mit konkreten Schritten zur Erarbeitung der Bausteine. Die Aufteilung in kleine Aufgabenpakete soll dabei eine Umsetzung im zeitknappen Alltag erleichtern.
In der Abschlussdiskussion fragte Judith Keller, ob der ursprünglich vorgesehene Workshop „Lebensphasengerechte Work-Life-Balance“ noch angeboten werden könne, da dieses
Thema für mehrere Mentees von Interesse sei. Ulrike Weiland erläuterte die Gründe der Absage durch die vorgesehene Trainerin und wird den Wunsch der Mentees im Mentoring- Team ansprechen.
Britta Weisser regt an, dass sich die Mentees mit Mentees früherer Jahrgänge vernetzen und
schlug dazu eine LinkedIn-Gruppe vor, die sie mit den Mentees ihres Mentoring-Jahrgangs
initiieren könne.

Prof. Dr. Ulrike Weiland
Förderkreis für Raum- und Umweltforschung (FRU)
mentoring@fru-online.de


