Ausschreibung des 32. FRU-Förderpreises 2023:
Zukunftsfähig mobil:
Gestaltung der Mobilitätswende!
Die Ausschreibung des FRU-Förderpreises 2023 befasst sich mit aktuellen raumwirksamen Entwicklungen auf dem Gebiet der Mobilität und insbesondere der Frage, wie die Wende zu einer sozial gerechten und ökologisch verantwortlichen Mobilität im Rahmen einer räumlich differenzierten nachhaltigen Entwicklung gelingen kann. Sie ist an das Thema des diesjährigen ARL-Kongresses angelehnt.
HINTERGRUND und THEMA
Die Weiterentwicklung von Mobilität und Verkehr im Sinne einer sozial-ökologischen Transformation ist eine vielschichtige Aufgabe. Soziale Teilhabe ist mit Mobilität und zeitlich-räumlichen Erreichbarkeiten verbunden. Die politischen Klimaziele sind nur mit einer sozial-ökologischen Transformation des Verkehrssystems zu erreichen – Elektro-Mobilität und 49-Euro-Tickets allein reichen nicht aus. Sozio-demographische Veränderungen, räumliche Folgen der Digitalisierung, die Verlagerung von Teilen der Büroarbeitszeit ins Homeoffice, wirtschaftliche Entwicklungen, Veränderungen im Wohnverhalten, die Attraktivität von SUVs in Teilen der Bevölkerung u.a.m. beeinflusst das Mobilitätsverhalten und konterkariert z.T. die Klimaschutzziele.
LEITFRAGEN
- Welchen Mehrwert bietet die raumwissenschaftliche Betrachtung von Mobilität, Erreichbarkeit und sozialer Teilhabe?
- Wie können Planungs- und Partizipationsprozesse für eine sozial-ökologische Verkehrswende gerecht und sozial inklusiv gestaltet werden?
- Wie können Mobilität und Erreichbarkeit für benachteiligte Bevölkerungsgruppen und Räume durch raum- und/oder verkehrspolitische Konzepte gezielt verbessert werden?
- Welche Rolle spielen Verkehrskosten für die Teilhabe? Wie stellt sich dies für verschiedene Verkehrsmittel dar?
- Welche Rolle spielt die zunehmende Digitalisierung von Mobilitätsangeboten, wie Mobilitäts-Apps und Onlineplattformen, für die sozial-ökologische Mobilitätswende?
- Welche Perspektiven bringt die genderbezogene Mobilitätsforschung hinsichtlich einer sozial-ökologischen Transformation ein?
- Wie haben sich Mobilität, Erreichbarkeit und Teilhabe in Zeiten von Corona und zunehmender Digitalisierung von Arbeits- und Lebensbereichen verändert? Haben sich soziale Ungleichheiten in der Mobilität und Erreichbarkeit durch die Pandemie verändert?
- Welche Rolle spielen verschiedene Verkehrsmittel für Teilhabe? Welche Rolle kommt in diesem Zusammenhang der Pandemie zu und welche Auswirkungen hat dies auf die Mobilitätswende?
- Welche Effekte haben neue Arbeits-, Wohn-, Haushalts- und Lebensformen auf Mobilität? Wie stellen sich soziale und räumliche Ungleichheiten in der Nutzbarkeit virtueller Möglichkeiten der Erreichbarkeit dar (Home-Office, Home-Schooling)?
- Mit welchen Verkehrsmitteln und welchem Modal Split können die Klimaziele auch im Verkehrswesen erreicht werden? Wie können Anreize zur Ökologisierung der Mobilität verstärkt werden?
- Welche Rolle spielen ordnungsrechtliche Maßnahmen (Ge-/Verbote) und fiskalische Maßnahmen für die sozial-ökologische Mobilitätswende bzw. welche Rolle könn(t)en sie spielen?
- Wie kann die ‚Kultur des Autofahrens‘ in Richtung eines vernetzten Mobilitätsverhaltens umgesteuert werden?
- Welche Maßnahmen haben Kommunen zur Förderung der Mobilitätswende durchgeführt, und welche könn(t)en sie durchführen?
ERWARTUNGEN AN DIE WETTBEWERBSBEITRÄGE
Der Wettbewerb richtet sich an Nachwuchswissenschaftler:innen (Master-, Promotions- oder Post Doc-Phase) und ebenso an Personen, die sich in ihrer beruflichen Praxis in Verwaltung, Planungsbüros etc. mit Fragen der Stadt-, Raum- und Umweltentwicklung beschäftigen. Er ist offen für alle raum- und umweltrelevanten Disziplinen. Wissenschaftlich ausgerichtete Beiträge mit eher theoretischem Ansatz sind ebenso willkommen wie analytische Arbeiten oder reflektierte Erfahrungsberichte aus der Praxis mit wissenschaftlicher Fundierung.
Interessierte können gerne zunächst beim Förderkreis anfragen, ob sich ein vorgesehenes Thema für den Wettbewerb eignet. Neben eigens für den FRU-Förderpreis für Raum- und Umweltforschung 2023 erstellten Beiträgen können auch solche Arbeiten eingereicht werden, die auf umfassenderen, bereits vorliegenden oder in Arbeit befindlichen Studien-, Projekt- oder Abschlussarbeiten sowie Dissertationen beruhen. Ebenso sind auch Berichte und Auseinandersetzungen mit Praxiserfahrungen im genannten Themenfeld willkommen.
PREISE UND PREISVERLEIHUNG
Der FRU-Förderpreis für Raum- und Umweltforschung 2023 wird mit Unterstützung der Christel & Klaus Wolf-Stiftung ausgelobt und ist mit insgesamt 6.000 € dotiert. Vorgesehen ist die Vergabe eines ersten Preises (2.500 €), eines zweiten Preises (2.000 €) und eines dritten Preises (1.500 €). Auf Vorschlag der Jury kann eine Reduzierung der Zahl der Preise oder eine andere Aufteilung der Preissumme erfolgen. Sonderpreise sind möglich, um außergewöhnliche Beiträge anzuerkennen.
Die Preise werden im Rahmen einer ARL-Veranstaltung überreicht. Die Verfasser:innen des mit dem ersten Preis ausgezeichneten Wettbewerbsbeitrags erhalten Gelegenheit, die Arbeit vorzustellen.
TEILNAHMEBEDINGUNGEN
Teilnehmen können Studierende, Absolvent:innen sowie Mitarbeiter:innen in Lehre, Forschung und Praxis aller relevanten Fachbereiche. Das Höchstalter beträgt 35 Jahre (Stichtag: 30. September 2023). Zugelassen sind auch Arbeiten von Teams aus bis zu drei Autor:innen.
Höchstalter: 35 Jahre
Abgabefrist: 30.6.2023
Die eingereichten Arbeiten sind in englischer oder deutscher Sprache abzufassen.
Für alle Arbeiten mit mehr als 20 Seiten Umfang ist zusätzlich eine Kurzfassung von max. 1/10 der Länge des Originaltextes einzureichen.
Die Arbeiten müssen bis zum 30.06.2023 (Datum des Poststempels bzw. der Mail) bei der Geschäftsstelle des Förderkreises per Post oder (bevorzugt) per E-Mail eingereicht werden.
Beizufügen ist ein ausgefüllter Bewerbungsbogen:
Bei größeren Dateien ist es ausreichend, sofern Sie über einen Speicher in einer Cloud verfügen, uns einen Download-Link zu senden.
Die Arbeiten dürfen keinen Hinweis auf die Verfasser:in enthalten. Pro Bewerber:in kann nur eine Arbeit eingereicht werden. Über die Preisvergabe entscheidet eine unabhängige Jury, deren Mitglieder vom FRU bestimmt werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Der FRU lädt die Preisträger:innen zur Teilnahme an einer ARL-Veranstaltung ein. Er erstattet die Reisekosten in Anlehnung an das Bundesreisekostengesetz.
Die Preisträger:innen stimmen mit der Annahme des Preises der Veröffentlichung ihrer eingereichten Arbeiten oder von Teilen daraus durch den FRU bzw. die ARL zu, sofern in deren Publikationen eine Veröffentlichung erfolgt.
Adresse für die Einreichung:
Per Post: | Per E-Mail: |
Förderkreis für Raum- und Umweltforschung e. V. Geschäftsstelle, FRU-Förderpreis 2023 c/o ARL Vahrenwalder Str. 247 30179 Hannover | E-Mail: foerderpreis@fru-online.de |
Auskünfte erteilen:
Prof. Dr. Susan Grotefels, Vorstand des FRU
Zentralinstitut für Raumplanung an der Universität Münster
E-Mail: grotefe@uni-muenster.de
Prof. Dr. Jörg Knieling, Vorstand des FRU
HafenCity Universität Hamburg
E-Mail: joerg.knieling@hcu-hamburg.de